294 Prokop, Gothenkrieg IV, 25. öS! also unverzüglich Gesandte nach Byzanz, um ebenfalls mit dein Kaiser ein Bündniß abzuschließen. Derselbe ging ohne Zögern darauf ein: er selbst beschwor diesen Vertrag und ebenso zwölf Senatoren auf Bitten der Gesandten. Bald darauf forderten die Longobarden kraft ihres Bundesrechts ein Hiilfsheer gegen die Gepiden, und der Kaiser schickte es, weil er den Gcpiden vorwarf, nach Abschluß des Vertrages den Sklavenenzug zum Schaden der Römer über den Donaufluß befördert zu haben. (An der Spitze dieses Heeres standen des Germanus Söhne, Justin und Justinian u. a.), ferner der Gothe Amalasrid, der Tochtersohn Amalafridas, der Schwester des Gothenkönigs The- oderich, und Sohn des Thüringerkönigs Hermenefrid. Diesen hatte Belisar mit Witichis nach Byzanz gebracht, und der Kaiser hatte ihn zum römischen Obersten gemacht, seine Schwester an den Longobardenkönig Auduin verheirathet. Von diesem Heere kam niemand zu den Longobarden außer Amalasrid mit feinem Gefolge; denn die übrigen blieben auf Befehl des Kaisers bei der Stadt Ulpiana in Illyrien, wo unter den Einwohnern ein Aufstand sich erhoben hatte, wie sie die Christen wegen ihrer Glaubensstreitigkeiten auszufechten pflegen, eine Sache, über die ich ein besonderes Buch schreiben werdet; — Die Longobarden und Amalasrid fielen mit aller Macht in das Gepidenland ein. Die Gepiden traten ihnen entgegen, und es kam zu einer großen Schlacht, in der dieselben besiegt wurden und sehr viele von ihnen den Tod gefunden haben sollen. Und Auduin, der Longo- Lardenkönig, schickte einige Leute aus seinem Gefolge nach Byzanz, um dem Kaiser Justinian die frohe Botschaft von dem Siege über die Feinde mitzutheilen, gleichzeitig aber auch Vorhaltungen zu machen, daß kein kaiserliches Hiilfsheer zur Stelle gewesen sei, obgleich er eine so große Menge von Longobarden geschickt habe, um mit Narses gegen Totilas und die Gothen zu ziehen. So trug sich dies zu. I) Diese Absicht hat Prokop, so viel wir wissen, nicht ausgeführt.