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Prokop, Gothcnkrieg IH, 30. 33. 247 römischen Soldaten ließen alles, was sie hatten, im Stich und »48 begaben sich nach Kroton, alle andern behielten ihr Eigenthum und blieben. Die Italiker wurden ihrer ganzen Habe beraubt, doch schenkte man ihnen das Leben. — Antonina, Belisars Ge mahlin kam erst nach dem Ableben der Kaiserin in Byzanz an und sprach dem Kaiser den Wunsch aus, er möge ihren Gatten abrusen, und sie setzte dies um so leichter durch, als der Krieg mit den Persern schwer aus dem Kaiser lastete und ihn zu diesem Entschlüsse antrieb. 31. 32. (In Byzanz verschwören sich die Armenier Arta- banes und Arsaces, die von Justinian beleidigt waren, gegen das Leben des Kaisers. Sie ziehen einen dritten Armenier, Chanaranges, ins Vertrauen und suchen den Prinzen Germanus und dessen Sohn Justin für ihr Unternehmen zu gewinnen, von denen der Kaiser den ersteren in einer Erbschaftsangelegenheit benachtheiligt hatte. Diese gehen auf den Rath des Marcellus, Obersten der kaiserlichen Leibwache, zum Schein auf die Absichten der Verschworenen ein und theileu dann das ganze Geheimniß dem Justinian mit. Derselbe richtet seinen Verdacht zunächst auch auf die Prinzen, die aber durch das Zeugniß des Mar cellus ihre Unschuld beweisen. Die Verschworenen bekennen auf der Folter ihre Schuld. Der Kaiser erklärt den Artabanes seiner Würde für verlustig U und hält alle nur in Haft, und zwar nicht einmal im Staatsgefängniß, sondern im kaiserlichen Palast.) 33. In dieser Zeit wurden die Gothen offenkundig Herren des ganzen Westens. Und der Gothenkrieg nahm für die Römer, welche zuerst ganz entschieden die Oberhand gehabt hatten, wie ich in dem Vorhergehenden erzählt habe, eine solche Wendung, daß nicht nur ein großer Aufwand an Geld- und Menschen kräften ganz umsonst gemacht war, sondern auch dazu Italien verloren ging und sie mit ansehen mußten, wie die Barbaren, 1) A. war HInAistei' milittim über ganz Afrika s. Vanti. II, 2 8, Geschichtschreiber d. d. V., Prokop, Vandalenkrieg S. 78.