.vn 29. (Die Sklavenen überschreiten die Donau und ver wüsten ganz Illyrien. Häufige Erdstöße ängstigen die Bewoh ner von Byzanz und andern Orten. Der Nil steigt zu unge wöhnlicher Höhe. Bei Sangaris am Schwarzen Meer >) wird ein Seeungeheuer gefangen, das die Byzantier Porphyrien nennen). Nack obenerwähnter That lagerte sich Totilas dicht vor dem Kastell von Ruscia, da ihm zu Ohren gekommen war, die Besatzung leide bereits Mangel, und er der Meinung war, den Platz leicht nehmen zu können, wenn man die Zufuhr gänzlich abschneide. Er bezog dort Standquartiere und begann die Be- sis lagerung. — Der Winter ging zu Ende und mit ihm das drei zehnte Jahr dieses Krieges, den Prokop beschrieben hat. 30. Der Kaiser Justinian schickte nicht weniger als 2000 Mann zu Schiff nach Sizilien und ließ dem Valerian den Be fehl zugehen, ohne Säumen sich zu Belisar zu begeben. Der selbe fuhr über die Meerenge und kam in Hydrus an, woselbst sich auch Belisar mit seiner Gemahlin befand. Zu dieser Zeit fuhr Antonina, Belisars Gemahlin', nach Byzanz, um bei der Kaiserin dahin zu wirken, daß für diesen Krieg größere Mittel angewendet würden. Die Kaiserin Theodora wurde aber krank und starb, nachdem sie 2l Jahre und 3 Monate den Thron mit dem Kaiser getheilt hatte. In dieser Zeit wurde der Mangel an Lebensmitteln im Kastell von Ruscia so groß, daß die Belagerten mit den Feinden Unterhandlungen anknüpsten und mit ihnen sich dahin einigten, daß sie das Kastell zur Mittsommerzeit 2) übergeben würden, wenn ihnen bis dahin kein Entsatz gebracht würde; dafür sollten sie vollständig freien Abzug erhalten. In diesem Kastell befan den sich viele hochangesehene Italiker, unter andern Deopheron, Tullians Bruder; vom römischen Heer 300 Illyrier zu Pferde, welche Johannes dorthin gelegt hatte unter dem Doryphoren Chalazar, einem Mafsageten von außerordentlicher Tapferkeit, I) Sonst Sagaris, an der Mündnng des SangariuS. — 2) also am 21. Juni.