b" großen Ruhm erworben hatte, viel gehört und gesehen. Da zwei von seinen Kindern und seine Gattin sich unter den Gefangenen befanden, gab er diese und eins von den Kindern ihm sofort zurück und behielt nur daS andere alss Geisel; ihn selbst schickte er mit einigen andern nach Spoletium. Nun hatten die Gothen, nachdem sie Spoletium aus Herodians Händen empfangen hatten, die Ringmauer der Stadt selbst von Grund aus zerstört, hin gegen von dem städtischen Jagdgehege, das man dort Amphi theater nennt, die Eingänge sorgfältig verrammelt und eine Be satzung von Gothen und römischen Überläufern hineingelegt, um die ganze Gegend in Gehorsam zu halten. Martian hatte sich noch einige Leute zugesellt und wußte diese zu überreden, sie wollten eine große That vollführen gegen die Barbaren und dann ins römische Lager zurückkehren. Er schickte Boten an den Befehlshaber der Besatzung von Perusia ab, ließ ihn durch diese von seinem Plane in Kenntniß setzen und forderte ihn auf, so gleich sein Heer nach Spoletium vorrücken zu lasten. Nachdem Cyprian von einem seiner eignen Doryphoren, wie schon erzählt, ermordet wordeu war, kommandierte die Besatzung von Perusia der Hunne Oldogandon. Dieser brach sofort mit feinen Leuten nach Spoletium auf. Sobald nun Martian merkte, daß sie ganz nahe waren, überfiel er mit seinen fünfzehn Mann — so viele hatten sich ihm angeschlossen — den Befehlshaber der Verschan zung und tödtete ihn, dann öffnete er die Thore und ließ alle Römer hinein. Diese hieben den größten Theil der Feinde nieder und brachten einige lebendig zu Belisar. Bald darauf kam dem Belisar der Gedanke, nach Rom hinauf zuziehen und zu sehen, wie weit es mit der Stadt gekommen war. Mit 1000 auserlesenen Streitern machte er sich aus den Weg. Ein römischer Mann lief eilends zu den Feinden, die in Algidum lagerten, und brachte ihnen die Nachricht, Belisar komme mit seinem Heer. Die Barbaren legten sich an günstiger Stelle vor Rom in den Hinterhalt und stürzten daraus hervor, als Beli-