liche Lager los. Die Barbaren waren ohne Rüstung und Waffen, sia durch den plötzlichen Überfall wie gelähmt und dachten an keine Gegenwehr; daher wurden die meisten niedergehauen, und nur wenige entkamen zu Totilas. Johannes redete allen Kalabriern gut zu und versöhnte sie durch schöne Worte dem Kaiser wieder; er versprach ihnen nämlich, daß ihnen von Seiten des Kaisers und des römischen Heeres nur Gutes zu Theil werden solle. Dann machte er sich schnell von Brundisium auf und nahm eine Stadt, Namens Canusium, die mitten in Apulien liegt, fünf Tagereisen von Brundisium gen Westen auf dem Wege nach Rom.') Dort trat ein gewisser Tullian, Venantius' Sohn, ein rö mischer Bürger, der in Bruttien und Lukanien sehr einflußreich war, vor Johannes und führte Klage über das, was früher das kaiserliche Heer an den Italikern verbrochen hatte. Zugleich ver sprach er, wenn sie künftig glimpflicher gegen jene verfahren wollten, so werde er dafür sorgen, daß die Bruttier und Lukanier wieder ganz wie früher als Unterthanen dem Kaiser Tribut zahlen würden. Denn sie hätten sich nicht freiwillig den Bar baren, die noch dazu Arianer seien, angeschlossen, sondern nur, weil sie auf der einen Seite von Feinden bedrängt, auf der andern durch die kaiserlichen Soldaten gemißhandelt worden seien. Johannes gab die bündigsten Versicherungen, daß die Italiker nur Gutes von Seiten der Kaiserlichen zu erwarten hätten; und Tullian schloß sich ihm an. Seitdem hatten die Soldaten kein Mißtrauen mehr gegen die Italiker, sondern fast das ganze Ge biet am adriatischen Meer war ihnen günstig gesinnt und dem Kaiser unterthan. Als Totilas hiervon Kunde erhielt, schickte er 300 auser lesene Reiter nach Kapua mit dem Auftrag, wenn sie das Heer des Johannes, im Marsch auf Rom begriffen, anträfen, dem selben unbemerkt zu folgen; für alles Weitere werde er sorgen. Canosa. — 2b Stadien davon liegt Cannae, berühmt durch die Schlacht im 2-216 v. Ehr.