so gut es eben ging. Die meisten waren schon so kraftlos durch den Hunger geworden, daß sie unterwegs, auf dem Schiff oder auf der Straße, ihren Geist aufgaben. Biele blieben auch liegen und fanden von der Hand der Feinde den Tod. Dahin hatte das Schicksal den Senat und das Volk von Rom gebracht. 18. Nachdem Johannes und Isaak mit ihrem Heer in Epi- damnus angelangt waren und sich mit Beiisar vereinigt hatten, vertrat Johannes die Ansicht, man müsse über die Meerenge segeln und dann mit dem ganzen Heere zu Fuß weiter mar schieren, komme, was da wolle. Belisar hielt dies nicht für richtig und wollte vielmehr zu Schiff bis in die Nähe von Rom sich begeben. Er meinte nämlich, der Landweg koste zu viel Zeit und es könne sich irgend ein Hinderniß auf demselben einfinden. Wenigstens sollte Johannes durch Kalabrien und die angrenzen den Landschaften ziehen, die geringe Anzahl von Barbaren, die sich daselbst aufhielten, verjagen, und nach Unterwerfung der Land schaften am adriatischen Meer in die Nähe von Rom borrücken und sich mit ihm vereinigen. Dorthin wollte auch er mit dem übrigen Heer zur See sich begeben. Denn er war der Ansicht, daß bei den unsäglichen Leiden der belagerten Römer selbst der geringste Verzug äußerst verhängnißvoll werden könne. Zur See könne man bei günstigem Winde in fünf Tagen nach Portus kommen, während zu Lande ein Heer von Hydrus') aus nicht einmal in vierzig Tagen den Marsch machen würde. Nachdem Belisar dem Johannes diesen Auftrag ertheilt hatte, segelte der selbe mit der ganzen Flotte ab und kam mit gutem Winde nach Hydrus. Als das die Gothen merkten, welche die dor tige Besatzung belagern sollten, hoben sie die Belagerung auf und zogen sich eiligst auf Brundisium 2) zurück, welches zwei Tage reisen weit von Hydrus am Strande des adriatischen Meeres liegt und unbefestigt ist. Da sie nun vermutheten, Belisar werde von dort auch den Durchmarsch versuchen, meldeten sie an Totilas, I Otranto. — 2) Brindisi.