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186 Prokop, Gothenkricg III, 6. S42 zahlt bekam, so schuldete der Kaiser demselben große Summen. Seitdem waren die Italiker, die sich ihres Eigenthums beraubt und arg gefährdet sahen, in großer Sorge; die Soldaten aber waren gegen ihre Obersten unbotmäßiger denn je und blieben nur zu gern in den Städten liegen. Konstantia» hielt Ravenna besetzt, Johannes Rom, Bessas Spoletium, Justin Florentia und Cyprian Perusia und von den andern jeder den Ort, wohin er sich auf der Flucht zuerst gerettet hatte. Als der Kaiser diese Nachrichten erhielt, war er davon sehr schmerzlich berührt uud ernannte sofort den Maximin zum General- qnartiermeister ') für Italien, damit er das Oberkommando über nehme und den Soldaten ihre Rationen, wie es sich gehörte, anweise. Er gab ihm eine Flotte mit, die ein Heer von Thra- ciern und Armeniern trug; erstere befehligte Herodian, letztere der Jberier Phazas, ein Neffe des Peranius. Auch eine geringe Anzahl Hunnen waren auf den Schiffen. Maximin fuhr mit der ganzen griechischen Flottendivision von Byzanz ab und kam nach Epirus. Dort legte er sich vor Anker und ließ die Zeit ungenützt verstreichen — er verstand nämlich vom Kriegswesen nichts, und deshalb zauderte er und hatte gar keinen Muth. Darauf schickte der Kaiser den Demetrius als Heermeister 2; ab, der früher schon unter Belisar ein Regiment Fußvolk komman diert hatte. Demetrius fuhr nach Sizilien und hätte gern dem Konon und den Neapolitanern schnelle Hülfe gebracht, als er vernahm, daß sie ganz eng eingeschlossen wären und schon be denklichen Mangel an Lebensmitteln litten; aber er konnte nicht wie er wollte, da er nur ein kleines Heer hatte, das kaum zu rechnen war. Da faßte er folgenden Entschluß. Er brachte so viel Schiffe als möglich aus Sizilien auf, belud sie mit Ge treide und den übrigen nothwendigen Lebensmitteln und ging unter Segel, indem er bei den Feinden den Schein erweckte, als I) Ninsloclus prnslorio. — 2) dlazistor mUitum, etwa — kommandierender General.