Erstes Such. 1. (So standen für die Römer die Sachen in Afrika.) Ich schreite zur Beschreibung des Gothenkrieges und schicke als Einleitung einen Bericht voraus, wie es Gothen und Ita likern vor diesem Kriege ergangen ist. Zu der Zeit als Zeno 474—494 in Byzanz Kaiser war, herrschte über den Westen Augustus, den 475. «7«. die Römer mit dem Kosenamen Augustulus nannten, weil er in früher Jugend auf den Thron gelangte; für ihn regierte sein Vater Orestes, ein höchst erfahrener Mann. Einige Jahre vor her hatten die Römer Scirren, Alanen und andere gothische') Stämme als Bundesgenossen ausgenommen, nach den Niederlagen, die sie durch Alarich und Attila erlitten hatten, von denen ich in früheren Büchern 2) erzählt habe. Längst war der Ruhm der römischen Soldaten geschwunden, und die Barbaren breiteten sich immer mehr in Italien aus; diese Eindringlinge herrschten un beschränkt unter dem beschönigenden Namen von Bundesgenossen; ohne Scheu griffen sie immer weiter um sich und verlangten schließlich, das ganze Ackerland Italiens sollte unter sie vertheilt werden. Zunächst heischten sie von Orestes den dritten Theis, und als er sich nicht willfährig zeigte, tödteten sie ihn sofort. Zu diesen Barbaren gehörte auch ein kaiserlicher Doryphor Odo- 479—492 aker, der ihnen die Erfüllung ihrer Wünsche versprach, wenn sie ihn als Herrscher aufstellten. Trotz seiner neuen Würde vergriff l) d. I. germanische. — 2) Vaud. I, 2. 4. —