sei Fluß überschreiten und sich hinter das feindliche Heer begeben, um ihm in den Rücken zu fallen, sobald man handgemein ge worden, und möglichst große Verwirrung anzurichten, so daß jene den Kopf verlören und die Gegenwehr vergäßen. Er selbst ging mit allen übrigen Truppen sofort über den Fluß und gerades wegs auf die Feinde los. In demselben Augenblick rückten auch die Römer vor. Als sie uun ziemlich nahe an einander gekom men waren, ritt ein gothischer Mann, Namens Viliaris, von gewaltiger Größe und furchtbarem Aussehen, ein kühner und tapferer Held, gepanzert von Kopf bis zu Fuß, mitten vor das Gothenheer und rief alle Römer auf, ob einer sich mit ihin messen wollte. Alle fürchteten sich und waren ganz still, nur Artabazes hatte den Muth, ihm entgegenzutreten. Beide ritten auf einan der los und stießen mit den Lanzen, als sie auf Armeslänge sich genähert hatten. Artabazes kam dem Viliaris zuvor und traf ihn in die rechte Seite. Der Barbar war zum Tode ge troffen und wollte hintenüber sinken, aber seine Lanze, die hinter ihm an einem Stein Widerhalt gesunden hatte, verhinderte seinen Fall. Artabazes aber bohrte seinen Speer immer tiefer in den Leib des Gegners, da er die Wunde nicht gleich anfangs für tödtlich gehalten hatte. (Dabei fährt ihm der Speer des Bar baren gegen den Hals und trifft gerade auf eine Arterie.) So fort entstand eine starke Blutung, ohne daß er dabei Schmerz empfand, vielmehr ritt er ruhig zum römischen Heer zurück, und Viliaris blieb todt auf dem Platze. Artabazes gab am dritten Tage nachher seinen Geist auf, da sich das Blut nicht stillen ließ. In Folge davon wurde die Siegeshoffnung der Römer tief erschüttert, nachdem er ihre Sache schon dadurch, daß er bei dieser Gelegenheit kampfunfähig geworden war, bedeutend geschädigt hatte. Während er nämlich außer Schußweite sich verbinden ließ, waren die Heere handgemein geworden. Als der Kampf heftig hin- und herwogte, kamen plötzlich die 300 Barbaren im Rücken des römischen Heeres zum Vorschein und erschreckten die Römer