Hoffnung auf Sieg zugleich der gothifche Name völlig verschwin- bt den; denn von 200 000 Mann sind wir auf 5000 zusainmen- gefchmolzcn. Nach dieser Erwägung halte ich es für angezeigk, Euch an ein anderes zu erinnern. Als Ihr den Beschluß faßtet, mit Jldibad die Waffen gegen den Kaiser zu erheben, so wäret Ihr, alles in allem, nicht mehr als 1000 Mann stark, und nur Ticinum mit seiner nächsten Umgebung gehörte Euch; sobald Ihr aber ein siegreiches Gefecht gehabt hattet, ist sofort Heer und Gebiet größer geworden. Wenn ihr nun auch heut wie tapfere Männer zu fechten entschlossen seid, so wird ganz gewiß der Krieg weiter um sich greifen, und ich darf die Hoffnung aus sprechen, daß wir noch einmal werden der Feinde Herr werden. Denn die Sieger nehmen immer an Macht und Zahl zu. Jeder einzelne von Euch muß mit ganzer Kraft sich auf den Feind Wersen, beseelt von dem Gedanken, daß weiterer Widerstand gegen die Feinde unmöglich wird, wenn wir diese Schlacht nicht ge winnen. Einen triftigen Grund habt Ihr jedenfalls, guten Muthes sie anzugreifen, nämlich ihre eigne Ungerechtigkeit. Sie haben ihren Unterthanen so übel mitgespielt, daß dies für den Verrath, den die Italiker an den Gothen begangen haben, be reits als genügende Strafe angesehen werden kann — mit diesem einen Wort nur will ich all das Böse andeuten, was diejenigen ihnen thaten, die von ihnen mit offnen Armen ausgenommen wurden. Welche Feinde aber sind leichter zu besiegen, als die, denen Gott wegen ihrer Missethaten zürnen muß? Auch der Schrecken, den wir ihnen eingeflößt haben, dürfte uns einige Aussicht auf Sieg gewähren; denn wir gehen auf dieselben Leute los, die schon mitten in Verona waren und doch, ohne daß ein Feind ihnen auf den Fersen saß, es plötzlich wieder aufgegeben haben und schmählich davongelaufen sind." Nach diesen ermunternden Worten ließ Totilas 300 von seinen Leuten in einer Entfernung von zwanzig Stadien') den >) S,KS Km.