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Drittes Luch. S4v 1. Während noch alles unentschieden war, nahm Belisar den Witichis, die Gothenfürsten, Jldibads Kinder und den ganzen Schatz mit und fuhr nach Byzanz. Bon den Obersten waren nur Ildiger, Valeriau, Martin und Herodian bei ihm. Der Kaiser Justinian sah Witichis mit seiner Gattin freundlich an und bewunderte die Körpergröße und Schönheit der Barbaren. Den Schatz des Theoderich, der sehr sehenswerth war, zeigte er in seinem Palast ganz heimlich einigen Senatoren, indem er sich mit der Größe der Ereignisse brüstete, aber er stellte ihn nicht öffentlich aus und gewährte auch Belisar keinen Triumph wie damals, als er nach Niederwerfung Gelimers und der Vandalen zurückkehrte. Belisars Name war in aller Munde: zwei Siege hatte er erfochten, einen dicht nach dem andern, wie sie niemand vor ihm gewonnen hatte; zwei Könige hatte er kriegsgefangen nach Byzanz gebracht, Geiserichs und Theoderichs, der berühm testen aller Barbarenkönige Nachkommenschaft und Schätze wider Erwarten den Römern als Kriegsbeute vorgeführt, den Reich- thum der Hand der Feinde entwunden und dem römischen Staat wieder erworben, fast die Hälfte des ganzen Reichs zu Lande und zu Wasser zurück erobert. Es machte den Byzantinern großes Vergnügen, Belisar jeden Tag aus seinem Hause auf den Markt oder wieder zurück gehen zu sehen, und sie konnten sich gar nicht satt an diesem Schauspiel sehen. Sein öffentliches Auftreten glich jedesmal einem stattlichen Festzug; so viel Vandalen, Gothen und