Po — zogen sie sogleich mit all ihrer Macht jenen zu Hülse, sss nahmen einige Alpenburgen durch Handstreich und machten deren Einwohner zu Sklaven. Unter diesen befanden sich auch viele Kinder und Weiber derjenigen Gothen, die unter Urajas standen. Sobald diese von der Gefangennahme der Ihrigen erfuhren, ver ließen sie ohne weiteres das Gothenlager und fielen zu Johannes ab, so daß von diesem Zeitpunkt an Urajas weder dort etwas ausrichten, noch den zu Ravenna Eingeschlossenen Hülfe bringen konnte. Er kehrte daher, ohne etwas ausgerichtet zu haben, mit einer kleinen Schaar nach Ligurien zurück, wo er sich nicht mehr rührte. So war es Belisar möglich, die Einschließung des Witichis und der Gothenfürsten in Ravenna nur noch strenger aufrecht zu erhalten. 29. Zu dieser Zeit kamen als Gesandte des Kaisers Tom- nicus und Maximian an, beide Senatoren, um den Frieden unter folgenden Bedingungen abzuschließen: Witichis behält die Hälfte des königlichen Schatzes und die Herrschaft über das Land jenseit des Po'); die andre Hälfte des Schatzes fällt dem Kaiser zu, und alles Land diesseits des Po wird ihm tributpflichtig. Nachdem die Gesandten ihr Beglaubigungsschreiben dem Belisar vorgezeigt hatten, wurden sie nach Ravenna durchgelassen. Als die Gothen und Witichis hörten, weswegen sie gekommen waren, waren sie sofort bereit, auf diese Bedingungen hin abzuschließen. Belisar gerieth hierüber in große Aufregung und nahm es sehr übel, daß man ihn nicht gewähren lassen wollte, wo er doch ohne jegliche Anstrengung den: ganzen Krieg mit einem Schlage ein Ende machen und Witichis kriegsgefangen nach Byzanz führen konnte. Als daher die Gesandten von Ravenna zurückkehrten, weigerte er sich, seine Unterschrift nnter den Vertrag zu setzen. Wie die Gothen davon Kunde erhielten, glaubten sie, die Römer meinten es mit dem Friedensabschluß nicht ehrlich, wurden sehr mißtrauisch gegen sie und erklärten laut, ohne Belisars Unter- 1) Transpadana, auf dem linkeu Poufer. Geschichtschreiber, Lfg. 7 6. Prokop, Gothenkrieg.