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schlag im Kriege zu geben pflegt und wie die Tapferkeit durch ss« die rohe Masse sich nicht überwinden läßt! Auch darüber will ich schweigen, daß der Kaiser an Truppenzahl jedein Feinde überlegen ist. Ich will nur von der Treue reden, die jene angeblich allen Barbaren bewiesen haben; wahrlich, sie haben sie den Thüringern und Burgundern, und auch Euch, ihren Bundesgenossen, herrlich gezeigt! Wir könnten recht gut die Franken fragen, bei welchen Göttern sie schwören, wenn sie Euch den Eid wirklich halten wollen. Tenn wie sic sonst geschworene Eide halten, wißt Ihr ja schon: sie, die Ihr als Bundesgenossen zu kommen aufgefordert hattet, haben nicht die Gefahr mit Euch getheilt, vielmehr ruchloser Weise die Waffen gegen Euch erhoben, wenn anders eine Kunde von den Ereignissen am Po zu Euch gedrungen ist. Und was brauchen wir denn die Treulosigkeit der Franken mit früheren Beispielen zu belegen, da ihre jetzige Gesandtschaft eine Ausgeburt der schnö desten Gesinnung ist! Als ob sie von den Verträgen, die Ihr mit ihnen gemacht, die sie beschworen haben, gar nichts wüßten, glauben sie, daß die Hülfe, die sie jetzt Euch leisten wollen, besser als alles andere von Euch bezahlt werden wird! Wenn sie wirk lich das von Euch erlangen, daß die Gothen sich mit dem Fran kenheer vereinigen, so sehet Ihr zu, wohin ihre unersättliche Habgier schließlich führen wird." Solches sprachen die Gesandten Belisars. Witichis aber pflog mit den Gothenfürsten lange Rath und zog schließlich die Friedensverhandlungen mit dem Kaiser vor; die Franken mußten unverrichteter Sache abziehen. Von jetzt an gingen beständig Gesandschaften zwischen den Römern und Gothen hin und her, ohne daß jedoch Belisar aufzupassen abließ, daß keine Lebens mittel zu den Barbaren hineiugeschafft würden. Den Vitalius, schickte er nach Venetien, um dort möglichst alle Ortschaften zu unterwerfen; er selbst beobachtete beide Ufer des Po, nachdem er auf das jenseitige noch Jldiger zur besseren Bewachung ab geordnet hatte, damit die Barbaren durch den steigenden Mangel