Belisars Körper entfernt wan, streckte seine rechte Hand vor 53» und rettete so wider menschliches Ermessen den Feldherrn. Er selbst wurde nun von dem Geschoß getroffen und mußte vor Schmerz sich sofort zuriickziehen. Auch erlangte er später den Gebrauch der Hand nicht wieder, da die Sehnen durchschnitten waren. — Die Schlacht, welche früh am Morgen begonnen hatte, dauerte bis Mittag. Sieben Armenier von den Regimentern des Narses und Aratius verrichteten vornehmlich tapfre Thaten, indem sie an einer besonders steilen Stelle sich bewegten, als ob sie in der Ebene wären, und feden Feind erlegten, der ihnen gegenübertrat, bis sie endlich die Barbaren gänzlich zurückschlugen. Als die übrigen Römer den Feind wanken sahen, verfolgten sie denselben, und die Flucht der Barbaren nahm nicht eher ein Ende, als bis sie wieder innerhalb der Mauern waren. Die Römer glaubten nun, die Cisterne sei zerstört und den Jsauriern sei ihr Werk völlig geglückt; die hatten aber nicht ein Steinchen los lösen können. Denn die alten Baukünstler, die stets sehr sorg fältig arbeiteten, hatten auch diesen Bau so angelegt, daß er sowohl dem Zahn der Zeit als auch der Hand der Menschen widerstand. Deshalb mußten die Jsaurier, als sie sahen, daß die Römer Herren des Schlachtfeldes blieben, die Cisterne verlassen und unverrichteter Sache ins Lager zurückkehren. Nun ließ Be- lisar von den Soldaten Thierleichen, giftige Kräuter und unge löschten Kalk in das Wasser werfen. Als das geschehen war, benutzten die Gothen einen Brunnen innerhalb der Mauer, der nur wenig Wasser gab, so daß auf jeden nur eine sehr knappe Ration kam. Da aber Belisar mittlerweile eingesehen hatte, daß weder mit Gewalt noch durch Abschneiden des Wassers oder anderswie etwas auszurichten war, blieb ihm nur noch die Aus sicht, die Feinde auszuhungern; und so paßte er nun um so schärfer auf. Die Gothen warteten noch immer auf Ersatz von Ravenna aus und verhielten sich trotz der äußersten Roth ganz ruhig. Die Gothen, welche in Faesulae belagert wurden