unter Cyprian und Justin waren nicht im Stande, einen Sturm »3« zu wagen oder überhaupt der Mauer sich zu nähern; denn die Festung war nach allen Seiten hin uneinnehmbar. Die Bar baren machten häufige Ausfälle, da sie lieber kämpfen als Hunger leiden wollten. Zuerst waren die Gefechte unentschieden, bald ge wannen aber die Römer die Oberhand, drängten die Feinde hinter ihre Mauern zurück und schlossen sie so eng ein, daß niemand herauskommen konnte. Nichtsdestoweniger gelang es den Bar baren, denen die Lebensmittel anfingen gänzlich auszugehen und ihre Lage immer bedenklicher erschien, zum zweiten Mal die Wachsamkeit der Belagerer zu täuschen und Boten an Witichis zu schicken, mit der Bitte, ihnen so bald als möglich Entsatz zu schaffen, da sie sich sonst nicht länger würden halten können. Witichis befahl dem Urajas, mit dem ligurischen Heer in die Ticinische Landschaft zu marschieren; er selbst versprach wiederum, mit seiner ganzen Macht den Belagerten zu Hülfe zu koinmen. Jener führte den Befehl aus und brach mit seinem ganzen Heer ins Gebiet von Ticinum >) auf. Er überschritt den Po und sah fick plötzlich dem römischen Heere gegenüberstehen. Sie lagerten ein ander gegenüber in einer Entfernung von höchstens 60 Stadien?), ohne handgemein zu werden. Denn die Römer glaubten genug zu thun, wenn sie dem Feinde den Weg verlegten und ihn ver hinderten, den Belagerten Entsatz zu bringen, und die Barbaren scheuten einen entscheidenden Kampf, da sie im Falle einer Nieder lage sich nicht mehr mit Witichis hätten vereinigen und den Be lagerten helfen können, und so zu viel aufs Spiel setzten. Des halb wartete man auf beiden Seiten ab. 25. Zu dieser Zeit glaubten die Franken, welche wohl bemerkten, wie sehr Römer und Gothen durch diesen Krieg ge schwächt waren, der geeignete Augenblick sei gekommen, um ein gut Theil von Italien für sich zu gewinnen; denn es kam ihnen !) Povia. — 2) n Km. —