wollte die Schuld von sich abwälzen und schrieb Folgendes an s3s Belisar: „Du hast uns abgesandt, um den in Mailand hart Bedrängten Hülfe zu bringen. Und wir sind in großer Ge schwindigkeit, Deinem Befehle gemäß, bis an den Po gerückt. Das Heer trägt aber Bedenken, über diesen Fluß zu gehen, da uns bekannt ist, daß ein gewaltiges Gothenheer und mit ihm eine ungeheure Menge Burgunden in Ligurien steht, die wir für uns allein zu bestehen nicht stark genug sind. Darum befiehl Du schleunigst dem Johannes und Justin, die ganz nahe bei uns in der Aemilia stehen, uns mit ihren Leuten für diesen Kampf Beistand zu leisten. Denn wenn wir vereint von hier aus vorgehen, so sind wir fähig, ohne Besorgniß für uns selbst, dem Feinde Schaden znzusügen." Solches enthielt Martins Brief. Als ihn Belisar gelesen hatte, ließ er Johannes und Justin den Befehl zugehen, mit Martin sogleich gegen Mailand vorznstoßen. Die aber antworteten, sie würden es nur auf Narses' persönliches Geheiß thun. Deswegen wandte sich Belisar an Narses (und bat ihn, er solle doch die Aemilia, die ohne feste Plätze sei und augenblicklich für die Römer nur von geringem Werth, vorläufig einmal anfgeben und Johannes mit Justin, die ja ganz in der Nähe stünden, anweisen, mit Martin zusammen Mailand zu ent setzen. Er selbst könne keine Truppen entbehren und sei auch zu weit ab. Die Aemilia werde ihm nachher ganz von selbst zu fallen). Als Narses diesen Brief empfangen und gelesen hatte, crtheilte er selbst an Johannes und Justin den Befehl, mit ihren Truppen nach Mailand auszubrechen. Bald darauf begab sich Johannes an die Küste, um dort Fahrzeuge zusammenzubringen, auf denen er das Heer Uber den Fluß setzen könnte. Da befiel ihn eine Krankheit und vereitelte seine Absicht. Während nun Mundilas den Uebergang zu unternehmen nicht wagte und Johannes auf einen Befehl des Narses wartete, hatte sich die Belagerung langsam weitergezogen. Die Belagerten litten empfindlich durch den Hunger und waren schon so weit ge-