sss Hunger getrieben, auf das Gras und versuchten es knieend aus dem Boden zu ziehen. Dazu waren sie aber meist zu schwach, und wenn sie die Kräfte gänzlich verlassen hatten, fielen sie auf ihre eignen Hände und das Gras und gaben den Geist auf. Niemand begrub sie, da niemand mehr ein Interesse fürs Be gräbnis hatte. Und doch machte sich kein Vogel an die Leich name, die sonst viele Vögel als Speise lieben, weil nichts daran zu beißen war; denn alles Fleisch war, wie schon gesagt, durch den Hunger völlig ausgetrocknet. Soweit von der Huugersnoth. 21. Als Belisar gemeldet wurde, daß Urajas mit seinen Barbaren Mailand belagere, schickte er Martin und Uliaris mit zahlreichen Truppen gegen ihn aus. Als diese am Po angelangt waren, von dem Mailand nur eine Tagereise abliegt, machten sie Halt und schlugen ein Lager auf. Während sie wegen des Ueber- gangs über den Fluß hin- und herredeten, verloren sie viel kost bare Zeit. Wie Mundilas davon hörte, schickte er einen Römer, Namens Paulus, an sie ab, der glücklich durch die Linien der Feinde ans Ufer des Po gelangte, da er grade kein Fahrzeug antraf, sich entkleidete und den Fluß mit Lebensgefahr durch schwamm. Man führte ihn ins römische Lager (und er hielt den Obersten die Gefahr, in der Mailand, Italiens volksreichste Stadt, ein Bollwerk wider alle Barbaren, sich befände, mit be weglichen Worten vor und forderte sie zu raschem Handeln auf, wenn sie nicht durch ihr Zaudern am Kaiser und ihren Kameraden geradezu Berräthcr werden wollten). Martin und Uliaris ver sprachen feierlich, ihm auf dem Fuße zu folgen und entließen ihn. Zum zweiten Mal täuschte er die Wachsamkeit der Barbaren und kam bei Nacht glücklich nach Mailand, wo er die Soldaten und alle Römer durch die tröstlichen Aussichten, die er mitbrachte, zu neuem Ausharren in der Treue gegen den Kaiser veranlaßte. Nichtsdestoweniger verblieben Martin und die Seinigen in ihrer abwartenden Haltung und rührten sich nicht vom Fleck. Durch diese Verzögerung ging viel kostbare Zeit verloren. Martin aber