116 Prokop, Gothmkrieg H, 12. sss gut wie ganz ausgegangen, da man vorher nicht genug in die Stadt hatte schaffen können. So standen dort die Sachen. Belisar gab den Gesandten aus Mailand 1000 Jsaurier und Thrazier mit, jene unter Ennes, diese unter Paulus. Den Oberbefehl hatte Mundilas, bei dem auch noch einige von Belisars Hypaspisten waren. Mit ihnen ging der Präsectus Prätorio Fidelius, der aus Mailand stammte, bei den Ligurern in An sehen stand und deshalb ein ganz paffender Begleiter zu sein schien. Sie fuhren von Portus nach Genua, der westlichsten Stadt von Tuscien, von wo aus man am Besten nach Gallien und Spanien fährt. Dort verließen sie die Schiffe und setzten ihren Weg zn Lande fort. Die Schiffsböte nahmen sie auf Wagen mit, um damit den Po bequem überschreiten zu können. Als sie übergesetzt waren und sich der Stadt Ticinum^) näherten, stießen sie auf eine große Schaar der besten Gothenkrieger und wurden mit ihnen handgemein. Die Barbaren jener ganzen Gegend hatten nämlich ihre werthvollste Habe nach Ticinum, als einem stark befestigten Platze, gebracht nnd dort eine ansehnliche Besatzung zurückgelassen. In dem heftigen Gefecht, welches sich entspann, siegten die Römer, tödteten viele Feinde auf der Flucht und wären beinahe zugleich mit den Fliehenden in die Stadt eingedrungen: sie waren ihnen so hart auf den Fersen, daß die Thore nur mit knapper Noth noch vor ihnen geschloffen werden konnten. (Fidelius stürzt hart an der Mauer vom Pferde und wird erschlagen,) Als Mundilas und die Römer es nachher merkten, waren sie sehr betrübt. Von da kamen sie nach Mai land und besetzten es ohne Kampf ebenso wie das übrige Ligurien. Als Witichis das vernahm, schickte er sofort ein starkes Heer unter seinem Schwestersohn Urajas aus, und Theodebert, der Frankenkönig, schickte ihm 10,000 Mann zur Hülfe, aber keine Franken, sondern Burgunden, damit es nicht so aussähe, als nähme er gegen den Kaiser Partei. Denn diese Burgunden 1) Pavia am Ticino. —