bZ8 nahmen nun von dort einen kleinen Stein mit und machten sich sofort auf den Rückweg. Als sie wieder zu Witichis kamen, zeigten sie den Stein vor und statteten Bericht ab. Der hielt mit den vornehmsten Gothen Rath über den ganzen Anschlag. Die römischen Wächter aber vom Pincianischen Thor erzählten sich untereinander am folgenden Tage von dem angeblichen Wolf. Von ihnen ging die Geschichte weiter und kam auch Belisar zu Ohren. Der Feldherr nahm die Sache sogleich sehr ernst und schickte augenblicklich erprobte Krieger unter seinem Doryphoren Diogenes in die Wasserleitung, um sie schleunigst abzusuchen. Da fanden sie denn Laternen der Feinde und was von ihren Fackeln abgetropft war, den ganzen Kanal entlang, besahen die Mauer, von der die Gothen einen Stein genommen hatten, und meldeten alles an Belisar. Er ließ fortan die Leitung scharf bewachen; die Gothen merkten das und standen von weiteren Versuchen ab. Darauf wagten sie aber einen offenen Handstreich auf die Mauern. Sie nahmen die Zeit der Mittagsmahlzeit wahr, wo ihre Gegner am wenigsten einen Angriff erwarteten, und gingen mit Leitern und Fackeln auf das Pincianische Thor los, in der Hoffnung, die Stadt im ersten Anlauf überrumpeln zu können, da nicht viele Soldaten an jener Stelle auf Posten standen. Jldiger hatte gerade mit seinen Leuten an jener Stelle die Wache — die Offiziere lösten sich nämlich in bestimmter Reihenfolge ab. Als der den wilden Ansturm der Feinde gewahrte, die nicht in Reih und Glied, sondern ganz ohne Ordnung angriffen, schlug er die Nächsten ohne Mühe nieder. In der Stadt aber entstand natürlich ein gewaltiges Schreien und Lärmen: die Römer strömten sogleich von allen Seiten herbei und besetzten die Mauer, so daß die Barbaren sehr bald sich unverrichteter Sache auf ihr Lager zurückziehen mußten. Nun versuchte Witichis, mit List die Mauer zu nehmen. Und ein Theil davon war wirklich leicht zu ersteigen, nämlich der am Tiberufer, weil dort die alten Römer in blindem Vertrauen auf den Schutz, den der Strom gewährte, sehr nach-