Belisar versprach, ihre Bitte zu erfüllen, und hielt sie den Winter ssr> in Roin zurück. 8. (Konstantin, ein hoher Offizier, hat einem edlen Römer zwei edelsteinbesetzte Schwerter wegnehmen lassen und weigert sich, trotz vielfacher Aufforderungen Belisars, sie herauszugcben. Als er in Gegenwart vieler Offiziere dem Belisar in diesem Punkte direkt den Gehorsam verweigert, will ihn dieser verhaften kaffen. Da stürzt Konstantin mit gezücktem Dolch auf Belisar los und wird nur mit Mühe überwältigt. Der Feldherr läßt ihn später von seinen Trabanten umbringen.) „Dies war die ein zige unedle That, die Belisar je gcthan," sagt Prokop, „und sie entsprach durchaus nicht seinem Charakter, da er sich sonst gegen jedermann gerecht und billig zeigte." Dem Konstantin aber hatte das Geschick ein schlimmes Ende bestimmt. 9. Bald darauf wollten die Gothen etwas gegen die Be festigung von Rom unternehmen. Deshalb schickten sie zunächst einige Leute in eine der Wasserleitungen hinein, der sie selbst zu Anfang der Belagerung das Wasser abgeschnitten hatten. Mit Laternen und Fackeln drangen sie ein und suchten von dort ans den Eingang in die Stadt. Nun hatte dieser Kanal unweit des Pincianischen Thores eine Bresche in der Wölbung, so daß einer der römischen Wächter den Lichtschimmer erblickte und seine Ka meraden darauf aufmerksam machte. Die aber behaupteten, ein Wolf sei vorübergelaufen. Denn an jener Stelle ragte der Bau der Wasserleitung nicht über den Boden heraus, und da hielten sie den feurigen Schein für die Augen des Wolfes. Als nun die Barbaren, welche in der Leitung vorwärts gingen, mitten in die Stadt gekommen waren, kamen sie an einen Punkt, wo von Alters her ein Ausgang auf das Palatium war. Denselben fanden sie aber durch eine Mauer verschlossen, so daß sie nicht weiter Vor dringen und den Ausgang überhaupt nicht benutzen konnten. Diese Vermauerung hatte Belisar wohlweislich am Anfang der Belagerung machen lassen, wie ich seinerzeit berichtet habe. Sie