96 Prokop, Gotheukrieg II, 4. 5. 537 unterstützen. — Martin und Trajan waren glücklich nachts zwischen den feindlichen Schanzen durchgekommen und in Tarra- cina angelangt. Von dort schickten sie Antonina mit kleinem Geleit nach Kampanien; sie selbst setzten sich in dem Kastell fest und machten von dort aus häufig Ausfälle und Streifzüge, so daß sie die Gothen, welche in der Umgegend umherschwärmten, zum Weichen zwangen. Magnus und Sinthues bauten in Kurzem die verfallenen Theilc des Kastells wieder auf, und, nachdem sie so für ihre eigne Sicherheit gesorgt hatten, fügten sie den Feinden großen Schaden zu, da ihr Kastell hart am Feinde war und sie daher mit größter Leichtigkeit Ausfälle machen konnten, besonders wenn die Barbaren mit Proviantzügen vorbeikamen. Leider erhielt Sinthues in einem Gefecht einen Lanzenstoß in die rechte Hand, der die Sehnen derselben'durchschnitt und ihn völlig kampfunfähig machte. Auch die Hunnen thaten den Gothen in der Schanze, in deren Nachbarschaft sie sich festgesetzt hatten, nicht geringen Schaden, so daß sie anfingen Mangel zu leiden, weil sie nicht mehr wie früher beliebig Zufuhr haben konnten. Auch befiel sie eine Pest, die zahlreiche Opfer forderte, die meisten in der Schanze, die sie zuletzt an der Appischen Straße angelegt hatten. Die wenigen Leute, die übrig blieben, vertheilten sich in die andern Schanzen. Auch die Hunnen wurden von der Krankheit befallen und kehrten in die Stadt zurück. Dies geschah dort. Prokop aber, der sich in Kampanien befand, sammelte dort nicht weniger als 500 Mann, ließ eine große Anzahl von Schiffen mit Ge treide beladen und hielt sie segelfertig. Bald kam ihm Anto nina nach und half ihm bei der Ausrüstung der Flotte. (Folgt eine Beschreibung des Vesuvs und der Art seiner Ausbrüche). 5. In dieser Zeit kamen auch Truppen aus Byzanz an: im Hafen von Neapel 3000 Jsaurier unter Paulus und Konon, in Hydrus i) 800 thrakische Reiter unter Johannes, einem Bruder sohn des Usurpators Vitalian, und mit ihnen andre 1000 Mann !) Otranto. —