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42 Salomon und die Klosterschiiler. I, 27. reden ihn die ganz Kleinen lateinisch, so wie sie cs konnten, die Mittleren rhythmisch, die Uebrigen aber metrisch, gleich wie von der Rednerbiihne rhetorisch sogar, an. Weil wir von zweien derselben die Worte von den Vätern erhalten haben, so sagte der eine: „Was haben Dir wir gethan, daß Du uns Böses fügst an? „Zur Königsgewalt wir gehen, da auf unserem Gesetze wir stehen". Aber der andere Versemacher sprach: „dien willst Gast du uns sein; nicht gab uns der hoffende Muth ein, „daß Du das alte Recht verschlimmern wollest in Unrecht". Und jener, da er durch die an der Stätte des heiligen Gallus zu allen Zeiten festgewachsenen Studien, welche zu seinen Zeiten noch gediegen standen, erfreut wurde, hob Alle, so wie sie waren, in ihren Linnenhemden in die Höhe, umarmte sie unter Küssen und sprach: „Zieht Euch an!"; er fügte bei: ,,Jn der That, wenn „ich das Leben haben werde, werde ich mich loskaufen und eine „solche Anlage mit Geschenken vergelten". Und nachdem er so rasch, wie möglich, vor der Thüre der Schulen die ersten der Brüder versammelt, stellte er letztwillig für jene Knaben und für die ihnen zu allen Zeiten Folgenden fest, daß sie in den einzelnen Jahren, an den drei von Reichs wegen *) ihnen beschlossenen Spiel tagen, in den Gebäulichkeiten der Schulen selbst Fleisch essen und vom Abtshofe jeder einzelne jeden Tag mit drei Esten und Trünken beschenkt werden sollten. Da er selbst nämlich in seiner Gegenwart befahl, daß das alljährlich abgetragen werde, so ist es nachher so ausgerichtet worden bis zu den Einfällen der Ungarn, über welche wir an ihrer Stelle reden werden^). Endlich ging er hinweg, dahin, wo er angeordnet, nachdem er die Unseren gesegnet und zum letzten Mal, o Schmerz!, ihnen Lebewohl gesagt hatte. 27. Nachdem er demnach zu Constanz am achten Tage nach der Geburt des Herrn die Messe vollendet, klagte er, im Bischofs- 1) Nämlich von König Konrad (oben C. 16). 2) Vgl. C. 51 ff. 3) Der 1. Januar S20.