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40 Erwerbung von Rechten für Sj. Gallen: Pfävers, I, Z5. klösterliche Stiftungen durch eigene Bemühung oder der Könige Freigebigkeit erworben, durch Briefe und Siegel, des Königs Konrad damals H, bestätigen. Es waren aber, was er für unseren Heiligen erworben hatte: die Pfäverser Abtei ^). Es wäre lange zu sagen, mit was für Kunstgriffen dieselbe durch ihn für den heiligen Gallus gesucht und festgemacht worden sei; noch heute werden nämlich von Pfävers die Briefe über beinahe sämmtliche Oertlichkeiten, welche damals zu jener Abtei gehörten, im Archive des heiligen Gallus aufbewahrt. Wie aber Pfävers dem heiligen Gallus genommen worden sei, werden wir aiO seinem Orte zu sagen haben ^). Es sind auch viele andere Orte, welche Salomon dem heiligen Gallus erlangt hatte, welche wir unberührt gelassen haben, weil die Greise, die wir in Anfrage setzten, versicherten, es müsse so sehr vieles im Archive gesucht werden, und nur das be haupten wir in vollster Wahrhaftigkeit, daß Salomon vor allen Klöstern, die er lenkte, seinem Gallus immer Erwerbungen zu gewendet hat. König Arnold aber hatte zwar an Salomon eine gewisse Ansiedlung im Aargau, Köllikon H genannt, demselben zum Besitze, übergeben. Als nun Salomon gebeten wurde, diese an Constanz zu geben, versprach er, sie seinem Gallus zu schenken, und führte das beim Tode durch. Vieles hat er auch durch Tausch für denselben erlangt, was ebenso, wer es wissen will, in den Briefen des Archivs wird lesen können. Für so reichliche Gaben soll Salomon's Seele den Frieden haben. Als er auch einmal wegen der Abteien Reichenau und St. Gallen erforscht worden war, welche von beiden er lieber haben wollte, wenn er keine hätte, antwortete er: „Die Abtei auf der Au zwar ist größer und „reicher; aber diejenine des heiligen Gallus ist annehmlicher unv I) Am letzten von Salomon erlebten Osterfeste, SIS, war Konrad schon todt. 2) Die 905 durch König Ludwig ihm geschenkte Abtei Pfävers in Rätien hatte Salomon selbst VV9 an St. Gallen übertragen. 8) Vgl. u. zu C. KSff. Eben der Umstand, daß PfäverS nicht mehr zu St. Gallen gehörte, macht die Nachricht von der Aufbewahrung der Urkunden im St. Galler Archiv <„urmarium") sehr unwahrscheinlich. 4) Dieser Ort, Bez. Zofingcn, K. Aargau, erscheint erst viel spater urkundlich nachweisbar wirklich als St. Gallen'sche Patronatspfarre.