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38 Salomon's Gaben für Hatto und für seine Kirchen. I, 24. und so ist es zu den gleichsam weissagenden Worten Salomon's wirklich gekommen. Jener jedoch that für Hatto's Seele, so viel er nur konnte, durch Gebete und durch zeitliche Güter. Die Schreine Hatto's freilich dienten demselben nicht für sein Seelen heil, weil dieselben der Königspfalz zugesprochen wurden. Allein mit der uralten Weisheit des ihm gleichnamigen Königs hatte unser Salomon vielleicht die Seele seines Freundes, wie wir gesagt haben, mit dessen Golde, derselbe mochte wollen oder nicht, los gekauft; und daß derselbe es wollte, das hatte der feine Betrüger endlich bewerkstelligt. 24. Vieles hat auch Salomon durch seine Bemühungen zur Ehre der heiligen Maria, nicht weniger auch des Gallus, seines Einzigen, vollbracht, das ist Bücher, Gefäße, verschiedenartige Gewänder angeschafft, und er ließ auf einigem, welches auf eine längere Zeit hin dauern sollte, die Inschrift anbringen: Dritter H gibt Salomon hier Gaben der heil'gen Maria; Dritter gibt Salomon hier Opfer dem gütigen Gallus. Und auch das ist sicher nicht zu übergehen daß.er einmal am Tage vor dem Palmsonntag, das ist an dem Samstag, an welchem der Papst nicht Messe liest und das Almosen gibt 2), mit der ersten Sonne selbst mit eigener Hand allen Armen der Stadt oder Gegend ausgetheilt hatte und hierauf, dadurch ermüdet, so wie er zu thun pflegte, in der Kirche zum Gebete hingestreckt lag. Wie er aber zwischen dem Beten, durch die langen Wachen ein geschläfert, einschlummerte und, schon etwa um die dritte Stunde, wieder aufwachte, ging er eilig in sein Gemach und sprach, die Antiphon: „Unter justs"^ hxj sich leise wiederholt singend: „O, mit welchem Eifer und mit was für Stimmen werden meine „Brüder beim heiligen Gallus den kommenden Tag begehen! Es „soll" — fuhr er fort — „auf jeden Fall so rasch als möglich I) „Lektins . . . Salomon". 2) Am „sndbatnm rnonns", dem ein Officium, wegen des Almoscn-iuslh-il-ns, ursprünglich mangelte. 3) Im Magnificat der erste» Vesper des Palmsonntags.