Volltext Seite (XML)
Vorrede Ekkeharl des Jüngeren. Ermahnt von den Brüdern unserer Stätte, welche das für der Mühe Werth halten, einiges vom Gotteshaus der Heiligen Gallus und Othmar zu überliefern, mit den unheilvollen die glücklichen Ereignisse, haben wir uns an die schwierige Aufgabe gemacht. Denn daß wir Widerspruch ausgesetzt seien, bezweifeln wir nicht, da Du nun einmal, wie jetzt Sitten und Zeiten sind, bei denjenigen, welche im Leichtsinn wandeln, als ein Betrüger und Verläumder gelten wirst, wenn Du irgend etwas mißliches, und vornehmlich was zu der Frage der Zucht gehört, berührt hast, falls Du das ausgelassene und unbestrafte Treiben der Schlechten nicht zu loben scheinen wirst H. Nun aber, da ja auch Andere, in der Bezeugung der Wahrheit nicht kärglich, von den an unserer Stätte geschehenen Dingen Glückliches und Unglückliches, wie immer sie waren, bekannt gemacht hatten, versuchen wir also gleichfalls, das, was wir von den Vätern gehört haben, mit dem selben Eifer, wie jene, so wahrheitsgetreu als es gegeben ist, mit Griffel und Dinte nach dem wirklichen Sachverhalt zu berühren, Glücksfälle und Mißgeschicke unserer Stätte, in nichts mit der Wahrheit zurückhaltend, zu erörtern- Mit Salomon nämlich, unserem Abte, nachher Bischof, haben wir den Anfang gemacht; auf diesen sind der Reihe nach gefolgt und haben die Macht über unsere Angelegenheiten inne gehabt Hartmann, Engilpert, Thieto, Cralo, welchem sein Bruder Anno eine Unterbrechung der Regierung verursacht hatte; dann folgen 1> Vgl. die „Einleitung". Geschichtschreiber. Liefrg. 54. — Meyer von Knonau. St. Galt. Chron. 1