XXXIV Einleitung. schildert. Der erste wird in einer jedenfalls einseitigen Weise mit Vorwürfen überhäuft, und es ist zweifellos sehr rathsam, dem wenigstens zwei Menschenalter später lebenden Berichterstatter, welchem es gefällt, hier wieder einmal die der Klosterchronik zu Gebote stehende Schablone des schlechten Abtes anzuwenden, die vorgebrachten Dinge nur mit äußerster Vorsicht abzunehmen, mögen dieselben auch scheinbar durch Briefe, an und von Otto III., durch überlieferte Verse unterstützt sein. Purchard II. dagegen, der ja ohne alle Frage ächt liebenswerthe, ausgezeichnete Zeitgenosse der letzten großen wissenschaftlichen Zeit in St. Gallen, wird uns, gegen über jenen aufgebauschten Kerhard'schen Dingen, viel zu kurz vor geführt. Statt in das erfreuliche Leben im Innern des Klosters Einblicke zu gewinnen, erhalten- wir zur Genüge bekannte Ereignisse der Reichsgeschichte erzählt und müssen auf breitem Raume dem Abte auf dessen verhängnißvokler Fahrt init dem Kaiser nach Italien folgen. Mit diesem Jahre 1022 bricht der erste Fortsetzer ab und macht einem Weiten Platz, der das halbe Jahrhundert bis 1072 bringt. War schon die Befähigung jenes ersten Nachfolgers des Ekkehart nicht allzu hoch anzuschlagen, so steht vollends dieser zweite Fortsetzer sehr tief unter den zu erhebenden Ansprüchen. Etwa im Anfang des zwölften Jahrhunderts lebend, hätte der Verfasser über die zwölf Jahre des Abtes Thietpald jedenfalls noch mehr ver nehmen können, als in seinem ganz farblosen Sätzlein Von dem selben zu Tage tritt. Vollends aber muß er über die, wie wir wissen, so tief einschneidende Bedeutung des Abtes Norpert gar keine Vorstellung gehabt haben. In stumpferer Weise und unge nügender, als das hier geschieht, hätten diese von Ekkehart so be zeichnend im Vorbeigehen da und dort beleuchteten Jahrzehnte in der Mitte des elften Jahrhunderts gar nicht vorgebracht werden können. In einer nicht genug hervorzuhebenden Weise unterscheidet sich nun aber wieder von diesem zweiten Theile der über die Jahre 1072 bis 1133 sich erstreckende, wohl nur kurz nach dem letzteren