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272 Hl- Auszüge aus Conradus de Fabaria. zu Aquileja ihnen entgegengekommen war*), die Fürsten, so wie sich geziemte, und in einer gewissen besonderen Vertraulichkeit der Achtung unseren Herrn Abt, und er befahl, daß demselben eine näher, als die übrigen, bei der königlichen Pfalz liegende Wohnung gegeben werde, und wie derselbe zurückgina, beehrte er ihn mit kai serlichen Geschenken. — Als der sehr rüstige Herzog der Oester reicher gestorben war?), der Schwiegervater des ruhmreichen Königs, und der verehrungswürdige Abt von dem Könige gebeten wurde, daß er für das von dem nunmehr verstorbenen Herzog ihm ver sprochene Verlöbnißgeld das Gebiet von Oesterreich aufsuchen möchte, so machte er sich nicht ohne große Aengstlichkeit auf den Weg. Denn wegen der so unseligen Ermordung des Herzogs von Baiern war es für irgend einen aus den Alamannen eine ziemlich schwere Sache, in die Grenzen des Landes desselben einzutreten, weil nie mand aus sich denselben zu führen sich vornehmen wollte, nachdem ein so großer Mann so unvorhergesehen vernichtet worden war. Als der Abt den Weg angetreten hatte, befand er sich in Allem glücklich, indem die göttliche Barmherzigkeit ihm günstig war, obschon seine Neider, die er am Hofe hatte, andere Hoffnung hegten. Diese hatten heimlich gewissen Großen dieses selben Landes seine Ankunft bestellt, als eines Mannes, welcher in die Grenzen Oester reichs nicht den Frieden bringe, sondern den Frieden vorschütze, und indem sie versicherten, daß er Meuchler, Mörder der Fürsten jenes Landes, in seiner Begleitung habe Durch die Hülfe Gottes wurde er aber nicht bloß geschützt, sondern auch auf das beste, wie es sich für einen Fürsten des Königs, damit ich so sage, für seinen Stellvertreter, geziemte, ausgenommen und einige Zeit ehrenvoll behandelt. Doch wußte er von der List seiner scheel süchtigen Neider nichts. Als er dieselbe vernommen hatte, ging er nicht ohne Furcht zurück, nachdem er die Führung der Mächtigsten I> Vielmehr mußte der December 1231 in Ravenna angetommene Kaiser März 1232 nach Aquileja gehen, da die lombardischen Städte die Wege verschlossen halten, und hatte Heinrich im Ungehorsam sich anfangs ferne gehalten. 2) Vgl. S. 268, u. 2. 3) Eine Betrachtung über die Mißgunst ist hier ausgelassen.