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264 II. Auszüge aus der Fortsetzung. Zeit besaß. Auch deßwegen entbrannte gegen denselben Abt der Markgraf im größten Haß, weil dessen Bruder Lutold Z Einiges, das, wie es ihm schien, seines Rechtes war, nämlich das Herzog thum Kärnten, durch königliche Bewilligung inne hatte und der andere Bruder desselben unter eben derselben Bewilligung die Markgrafschaft Istrien besaß, lieber diese selben Uebel hinaus ge schah es noch, daß gewisse unter der Regel stehende Männer unter gewissen neuen Erfindungen und ungewohnten Gebräuchen, welche aus gewissen Zellen, des heiligen Erlösers, das ist Schaffhausen, und des heiligen Aurelius, das ist Hirschau, und des heiligen Bla sius, indem sie sich erhoben, diesen selben Ort des heiligen Gallus, der einst als das Abbild eines Paradieses unter aller Zier der Wissenschaft und der regelrechten Zucht erblüht war, unter der Gelegenheit eines gewissen zu damaliger Zeit weithin vorwaltenden kirchlichen Fluches eben demselben Markgrafen und anderen welt lichen Herren so sehr in Verächtlichkeit und Verhaßtheit darstellten, daß sie denselben in seinem Besitz und seiner Zuchtordnung, so.zu sagen, zur Vernichtung gebracht hatten?). 32. Weil aber der Herr in unverhoffter Weise die Ver lassenheit der Stätte des heiligen Gallus berücksichtigen wollte und den Patriarchen Uodalrich würdigte, indem er der Drangsal des selben ein Ende setzte, nahm der König Israel in gnädiger Güte dessen Feinde hinweg. Denn^) der aufgesetzte König Hermann, welcher dem Abte immer verhaßt gewesen war, ging, indem er in sein Geburtsland Lothringen vor dem Könige Heinrich floh, durch I) Vgl. S. 2S3 II. 1: allerdings mutzte die Entziehung Äärnten's (Lutold Herzog 1077 bis 1090; sein Bruder Heinrich von Istrien sein Nachfolgert einen starken Gegensatz zwischen Zähringern und Eppensteinern bedingen. 2) Wieder ein Zeugnitz altbenedictinischer Abneigung gegen die neufrommen, unter cluniacenfischen Anregungen stehenden Schwarz waldklöster. die Herde des gregorianischen Geistes (vgl. S. 182 u. 188 Ekkehart's IV. C. 87 gegen die ähnlich auftretenden „Mönche der Neuerung" aus Lothringen einige Jahr zehnte früher). 3) Was nun folgt (bis Anfang von C. 33>, hat Oehem wegen des Planes seines Werkes den Annalen nicht entnommen; dagegen entstammt diese Erzählung des Fortsetzers wohl unzweifelhaft den Annalen, so datz die Beifügung der Jahreszahlen hier fortgesetzt wird.