II. Auszüge aus der Fortsetzung. 255 Vom Gerücht verbreitet worden war, der Abt des heiligen Gallus vom Könige Heinrich dessen Abtei*). Diese Angelegenheit aber erweckte einem jeden der beiden Klöster einen sehr großen Schaden und sehr bedeutende Feindschaften der Menschen. Indem also unser Abt Uvdalrich seine Abtei auf der Au in Angriff nahm, folgte er dem Markgrafen Bertolds, welcher ihm Nachstellungen bereitete, auf langem Wege nach. sDaraus erwuchs in starkem Maße Raub, Brand und Schlachten. Die Herren, die Mann schaften und Landschaften beider Gotteshäuser wurden so gänzlich gegen einander verhaßt und feind, daß sie zu öfteren Malen größere Streite und Schlachten gegen einander bewegten, als die Könige selbst. Also kamen die beiden Theile vor Feldheim gerüstet zu sammen und schlugen sich niit einander; Biele von beiden Theilen wurden verwundet und erschlagen. Zu dieser Schlacht kam vom ungefähr der allerfesteste Graf Kuno und rannte die Rudolsischen an, so daß sie schändlich die Flucht nahmen. Aus diesem Haß und dieser Feindschaft ward Graf Wezel von Bürgeln von Markgrafen Bertold von Zähringen erstochen, und es erstand Vieles, was noch betrübter und unerhörter zu sagen ist, daß die Bluts freunde insgemein zu öfteren Malen einander würgten und er stachen, Etliche auch, die außerhalb der Liebe Gottes standen, ob schon zu Gott bekehrt und geschoren, aus welchem Stande sie auch waren, entweder mit Rath oder mit That sich des Krieges und Aufruhres annahmen und darin vermischten.) Eben derselbe Markgraf Bertold fneben Herzog Welf der reichste und mächtigste Feind) verwüstete nachher zur Darlegung seines Hasses gegen König Heinrich den ganzen Breisgau mit Raub und Brand gewann die edeln Schlösser Zimmern und Wißneck H) und zog die vorzüglich in diesen Gegenden dem größten Theile nach liegenden Besitztümer des Klosters des heiligen Gallus in solchem Maße zu seinem I) Ostern 1079 zu Regensburg. 2) Bertold II. von Zahlungen, dem Sohne des 1078 verstorbenen Bertold I. 3) Wohl Veltheim bei Winterthur. 4) Da irrt vielleicht Oehem; denn Graf Kuno von Achalm starb 1992 als Gegner Heinrich's IV. 51 Viel mehr Freiherr, aus dem Thurgau bei Weinfelden. K> Am oberen Neckar bei Rottwil und im Schwarzwald über dem Dreisamthale.