Beil. I.: Bischof Adalbero 908 in St. Gallen. 223 rief er die Brüder zu sich herbei, und stellte ein goldenes, mit Edelsteinen besetztes Kreuz und einen mit Gold und Edelsteinen zierlich ausgerüsteten Kelch von Onyx mit einer ebenso edelstein besetzten goldenen Weihbrodschüssel auf den Altar; auch ein kleines Pallium und eine Casula von kostbarer Art, dazu eine Albe mit dem Cingulum und der Stola und der Mappula, dieses sämmtlich mit Gold gearbeitet, fügte er diesem gleichen Altäre bei*). Aber auch eine, große Menge von Wachs überreichte er dem heiligen Gebäude; ebenso übergab er der Stätte eine Glocke von wunder barer Größe und ausgezeichnetem Wohlklange. Vön hier ging er zu dem kleinen Gotteshause des heiligen Othmar hinzu und breitete oben über dessen Altar ein recht kostbares kleines Pallium aus. Nachher schreitet er in die Kirche des heiligen Petrus hinein und schenkt dort ein kleines Pallium von großem Werthe. Am folgenden Tage aber, an welchem die Weihe des heiligen Tempels gefeiert wurde, ehrte er die Mehrzahl der Mönche durch vorzügliche Geschenke: — Einigen gab er Gewänder von lyrischem Purpur, Einigen aber kleine Pallien von grünem Stofs mit Hemden oder mit Glanzleinwand. Am dritten Tage befahl er gleichfalls, einem jeden der Brüder einen Pelz mit zu geben. Am vierten Tage empfingen sie ebenso sämmtlich der Reihe nach von ihm wiederholte Geschenke, nämlich entweder einen weißen wollenen Rock oder ein feines und großes Hemde oder einen Kotzen oder ein mit Brocatwerk gewobenes Ueberziehegewand, und am gleichen Tage schmückte er den ganzen Speisesaal mit bewunderns- werther Zierde, indem er die Sitze der Brüder, welche dreizehn an der Zahl zugleich waren, überall mit brocatenen Teppichen polsterte, auch das Lesepult mit einem in Scharlach gebildeten Vortuche zu umgeben und dessen Stufen durch einen Teppich zu verhüllen den Befehl gab. Ebenso ließ er im Rücken des Abtes ein Tuch von hohem Preise aufhängen und gab den Auftrag, alle Tische mit 1) Vgl. eine ähnliche Aufzählung o. S. 139 <C. so n. E-> 2) „cum xollo curtu- wl8ia>": vgl. Ducange, eä. Henschel, Bd. ll. S. 721: — ,,eum pelle et ourta onmisiL" (?). 8) Cozzo, Kotze, d. i. grobes, zottiges Wollenzeug.