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168 Abbitte vor den Brüdern; Besuch der Schatzkammer. XI, 112. „nicht Einen von Euch dazu seine Zustimmung geben sahen. Immer „haben wir gehört, daß eine solche Zucht dieses Ortes gepriesen „werde, und jetzt haben wir sie, von der wir wiederholt ver nahmen, mit unseren Augen erkannt. Um Nachsicht dafür bitten „wir endlich, daß wir trotz unserer Ungleichheit Euch, die so großen „Männer, angefallen und daß wir, die Ungeschickten, die Geschick testen versucht haben. In Wahrheit werden wir Euch im Zeug- „niß des Lobes dienen, wohin immer wir kommen werden". Und da sie sich von dem Gnadebitten erheben, kommen ihnen gleichmäßig alle Brüder zu Umarmungen und Küssen entgegen, und weil es eine vom Verkehr ausgeschlossene Stunde war, schicken sie den Tecan zum Abte, damit er ihnen erlaubte, mit den Gästen die vom Verkehre ausgeschlossenen Stunden dem Verkehre zu widmen. Daher kam der Abt selbst voll Fröhlichkeit, wie er immer die süßeste Seele voll Liebe war, und sie verbrachten den Mittag bis zur Non in dem Vergnügen heiliger Fröhlichkeit. Es wird zur Non geläutet. Als dieselbe vorüber war, schickt der Abt den Kebo, damit derselbe die Bischöfe bäte, daß sie als verzeichnete Brüder es nicht verschmähen möchten, das Innere des Klosters, welches nunmehr gewiß das ihrige sei, zu betreten. Es kommen Alle und freuen sich in Fröhlichkeit, daß sie an der brüderlichen Gemeinschaft theilnehmen könnten. 112. Man geht in das Archiv, aber auch in die enge Schatzkammer des heiligen Gallus. Vor allem aber werden die Finger der Schreibers gepriesen, von den Edelsteinen aber und dem Golde, deren sie genug besaßen, nicht so sehr Reden gemacht. Den Vers des Ambrosius ^), welcher auf dem Thronsitze ge schrieben war: „Pflücke Dir ein den duftenden Honig ambrosischen Nektars" 1) D. h. die schön geschriebenen Biicher svgl. o. S. 35 die Stelle über Sintram). 2) Diesen Vers, wo „ambrosius" doppeldeutig, schrieb Ekkehart IV. selbst auch als Glosse in die Handschrift Nr. SK, Ambrosius' Homilien zum LncaS-Evangelium. 3) Wohl das S. N7 u. 1 erwähnte, wie es scheint, in der Sacristei aufbewahrte Solium.