Volltext Seite (XML)
152 Die Bestellung der Prüfungsbotschaft vom Hofe. XI, 100. von dem Vater in deren Sitzung abgeordnet, spricht: „Geht Ihr, „mit den Aebten ernannte Bischöfe, um die Mönche des Klosters „des heiligen Gallus, welche verunglimpft werden, zurecht zu „bringen, und deßwegen weil eine plötzliche Aenderung der Dinge „öfters den neuesten Jrrthum schlimmer macht, als den früheren *), „so wollen wir — sagt mein Vater — so viele Boten eines „großen Rathschlusses senden, daß die von Euch Allen zusammen- „gebrachte Einsicht nichts bleiben lasse, wenn dort irgend etwas „allzu sehr gegen Gott zu sein gesinnt gewesen ist; wenn aber Eure „Klugheit etwas Erträgliches sehen wird, möget Ihr jenen gar „wohl in solchen Dingen zu verbleiben gestatten, während sie selbst „Euch darüber mit Vernunft belehren. Denn wir wissen, daß, in „welcher Weise sie immer leben mögen, dennoch dem heiligen Gallus „Männer von Tugenden nicht fehlen werden. Wenn Ihr aber „dort solche spüren werdet, die da sich haben Hinreißen lassen durch „die Erkenntniß, welche aufbläht , und solche, welche, wie das „geschieht, in irgend etwas Eurer Sendung widersprechen, so führet „uns dergleichen cm den Hof herbei, damit wir aus denselben „Einige, wenn sie etwa tauglich sind, etwelchen Schulen, welche „im Reiche wanken, voranstellen, wenn aber nicht, sie in regelrechte „Klöster einschließen". 100. Während Ekkehart dieser Kundgebung absichtlich nicht beiwohnte, ebenso aber auch nicht Ruodmann, sprach Arnolf, der Bischof von Toulb): „Eine beschwerliche Sache, mein Herr König, „werden wir zu unternehmen haben, und, wie ich argwöhne, es „ist ein solches schlimmes Gerücht aus der Quelle des Neides ent standen. Ganz neulich nämlich war ich, und zwar infolge eines „Gelübdes, an jenen Ort hingegangen, und ich weiß nicht, ob ich „im Reiche Deines Vaters eine solche Liebe sonst gefunden habe; dieser tendenziösen Ekkehart'schcn Erzählung, Glaubwürdigkeit beizumessen ist, am IS. April 97L in St. Gallen eintraf. 1) Evang. Matth. C. 26 V. St. 2) Epist. Pauli an die Korinther I., C. 8 V. I. S> Ein Arnolf war 847 bis 872 zu Tonl Bischof.