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150 Ekkehart II. am KLmgshofe; Ruodmann's Neid. XI, 98. des schon alternden Decans Ekkehart seine Verrichtungen treffend, die Abtei für ihn lenken sollte, und selten blühte damals ein an deres Kloster fröhlicher, als das des Gallus. 98. Inzwischen wurde auf Betreiben der Hadawig Ekkehart an den Hof der Ottonen, des Vaters und des Sohnes, hingenommen, damit er, in der Cappelle immer verweilend, für den Unterricht des jungen Königs 2) und ebenso für die höchsten Berathungen ge schickt dienen möchte, und er erschien dort in kurzer Zeit so gewichtig, daß es im Munde aller Leute war, ihn erwarte irgend einer der höchsten bischöflichen Stühle. Denn auck die Königin Adalheid, die jetzt heilige, liebte jenen an und für sich, und als ihm, wie er so eine ziemliche Weile lebte, die Abtwürde von Ellwangen gleichsam als Warteplatz, wie sie sagten, von den Königen dargeboten wurde und er selbst dieselbe anzunehmen nicht undankbar sich zeigte 2), so schoben doch die Königin und die Herzogin, weil er noch vor Allen dem Hofe nothwendig wäre, dieses günstige Geschick hinaus, bis sie ihn mit einem großen Bisthum beschenken könnten. Da aber Ruodmann ebenfalls selbst, und zwar durch viele Gaben, den Hof leuten sehr vertraut war und Ekkehart einmal, um seine Brüder aufzusuchen, von der Pfalz auf eine gewisse Zeit sich hinweg begeben hatte, zischelte jener gegen ihn, aber auch, wie das seine Gewohn heit war, gegen die übrigen Mönche des heiligen Gallus, als ob er selbst und gewisse Andere aus ihnen, in großem Besitze stehend, üppiger lebten, die Uebrigen aber, ausgehungert, Mangel an Speise litten und der Abt, in Kränklichkeit festgehalten, für diese weniger I) Das ist nun, weil vor S71, also auch vor Ekkehart's I. Todesjahr 973, ganz zu treffend. 2) Auch hier wieder finden sich chronologische Unmöglichkeiten —: wie soll Ekke- hart II-, der ja erst nach Herzog Purchard's Tode <vgl. C. SO a. A.) auf den Hohentwiel kam und dort jedenfalls einige Zeit verweilte, noch zu Lebzeiten des schon am 7. Ma S7S verstorbenen Otto I. und als Lehrer des schon damals S7S mit 18 Jahren der Lehre, entwachsenen Otto II., jetzt vollends erst etwa S7S, wo Otto schon Selbstherrscher war auf Hadwig's Empfehlung an den Hof gekommen sein? 3) Nicht so unrichtig, wie die in C. I, ist doch auch diese Erwähnung Ellwangen's sonst unbezeugt.