X, 96. Verhandlungen Ekkehards II. mit Ruodmann. 147 „gewichtige Männer unter sich abgeschlossen haben, indem aus diesem „Grunde auch ich es nicht außer Acht lasse, mit jenem zugleich „dem Frieden beizustimmen, so wie er selbst ja auch denselben „will". Es gefiel der Frau die vernünftige Ueberlegung und das gerade Handeln des Lehrmeisters. Dennoch sagte sie hierauf eine öffentliche Unterredung für diese und andere Angelegenheiten der Regierung nach dem Orte Walewis*) an; sie hatte auch befohlen, daß der Bischof und die Aebte dahin kämen. Ruodmann aber, voll von Argwohn, daß Ekkehart jene in das Ohr gesprochenen Worte der Herzogin offenbar gemacht habe, zehrte sich in seinem Sinne ab, und er richtete an ihn auf den Berg durch einen gewissen scharfsinnigen Fremden einen Brief. Nach Mittheilungen über die zwischen ihnen beiden wieder aufzurichtende Freundschaft standen da diese Worte: „Denn ich verwundere mich über meinen zu allen „Dingen sehr scharf befähigten Freund, wenn er jene in die Ohren „gesäuselten neuesten Dinge der herzoglichen Herrin hätte zuströmen „lassen, und wenn Du etwa das gethan hast, so bitte ich, wollest „Du es mir berichten". Ekkehart's Gegenmeldung jedoch brachte, durch eben denselben Briefträger, nach einigen Worten das Folgende: „Und nicht einmal bin ich nämlich jemals bei meiner Schönsten in „so großem Vertrauen gewesen, daß ich gewagt hätte, den Ohren „ihrer Strenge dieses vorzubringen". Dieses habe ich mitten aus Beider Briefen der Kürze wegen ausgezogen 2>. 96. Als der Abt endlich von der sehr großen Furcht vor der jenigen, welche er am meisten gefürchtet hätte, frei gesprochen war, wandte er sich zuerst durch Boten an den damaligen Bischof Kami nold ^). Weil ihm nun auch dieser selbst für den durch den Ein bruch in das Kloster geschehenen Betrug feindselig war, besänftigte er denselben durch genau bestimmte Gaben. Dann sandte er ihn 1) Ein Stück des Krongutes Bodman 88g, SIS (vgl. C. 2ü> Kampfplatz, liegt Wal wies westlich von der Spitze des Ueberlingersees. 2> Vgl. die „Einleitung". 8) Wein Gaminolf, welcher erst nach 97k Bischof wurde, konnte jetzt noch nicht in Betracht kommen.