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62 Tuotilo's Sieg über die Räuber. III, 41. „Erhebung der Peitsche zu schlagen bedrohte, wofür ich fürwahr „wünsche, daß jenem und mir Nachsicht gebracht werde". So hat derselbe, seines Versprechens eingedenk, die Wahrheit schonend, dennoch nicht gelogen. — Ueber ihn hatte man aber etwas einzelnes erzählt, was ich, obschon es nicht eines Mönches Sache gewesen ist, doch wegen der Naturanlage des Mannes mittheilen will. Ein mal ging er durch einen für Räuber geschickten Wald, von zweien der Seinigen begleitet, wovon der eine schildbewaffnet mit einer Lanze versehen war, der andere ohne eine solche. Und siehe: von zwei sehr kühnen Leuten angegriffen, waren jene Beiden, ein jeder durch einen der Räuber, vom Pferde geworfen worden. Inzwischen erraffte, während die zwei mit der Beute beschäftigt waren, Tuotilo eine starke von ihm ringsum gesuchte Eichenkeule und kam drohend und großen Schrecken erregend über jene. Diese aber, als sie den einem Tapfern so ähnlich sich geberdenden Mann erblicken, lassen die Beute fahren und wenden die vom Rücken zurückgeworfenen Schilde gegen denselben. Der hieß die Seinigen auf das schleunigste die Lanzen der Räuber, welche dieselben im Gefühl der Sicherheit ferne hinweggeworfen hatten, an sich Nehmen und ermahnte sie eifrig in Worten, sie sollten sich vertheidigen. Als die Entmuthigten geschwind die Lanzen an sich rafften, laufen die Feinde, weil sie sehen, daß sie den Ungestüm eines solchen Führers nicht im mindesten aushalten könnten, durch denselben waffenlos gemacht, aus einander. So durchschreiten die Mänuer, nachdem auch die von ihnen geführte Lanze erhoben worden war, um sie, wenn die Feinde zurückkehrten, dem Herrn zu geben, unerschrocken den Wald. 4t. Notker aber, im Geiste, wie wir gesagt haben, tapfer, vermochte selbst so viel gegen die bösen Geister, als Tuotilo gegen die Menschen, obschon er sonst dem Körper nach, als ein Fastender und Wachender, zart, wie bemerkt, und schmächtig war Es geschah aber, daß er in einer Nacht in der Kirche, da er in der