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56 Sindolf's Entschädigung; weitere hervorragende Mönche. III, 37. den Engel des Herrn vorschütze, ein solches Werk sich nicht geziemt. Es verbarg sich aber jener durch Schmerz des Körpers und des Gemüthes gleichmäßig Gebrochene. Und nach einigen Tagen fragt endlich der Bischof, wo denn sein Gerüchteträger so lange ver weilte; denn so war er den Menschen zu nennen gewohnt, der ihm immer insgeheim einiges Neue zutrug. Nachdem er die Sache der Wahrheit nach, so wie sie war, erfahren hatte, tröstet er, weil er für einen so schändlich Schuldigen einem so gewichtigen Manne nichts in Rechnung bringen wollte, den Sindolf, nachdem er ihn herbeigerufen, milden Worten: „Weil einmal jene, die von „meiner Knabenzeit an mir immer feindselig gewesen sind, Dir „Uebel gethan, so habe ich wahrlich, wenn ich das Leben haben „werde, Dir Besseres zu verschaffen^. Nach nicht viel Zeit wurde die Gelegenheit gegeben, und obschon die meisten in jeder Weise widersprachen, Salomo» möge nicht eine für das Kloster so her vorragende Sache durch Uebertragung an einen solchen Menschen Herunterreißen, wurde Sindolf, wie wir schon oben vorher bemerkt haben, von jenem zum Decan der Werkleute gemacht. 37. Es waren in jener Zeit für den heiligen Gallus auch andere wahrlich heilige Klosterbewohner vorhanden, deren gerechte Handlungen bei Gott nicht in Vergessenheit sind, von denen wir in der That viele herrliche Werke vernommen haben. Unter diesen nun befanden sich Hartmann, gleichfalls ein sehr großer Gelehrter, nach Salomon des Klosters Abt^), ferner Waltram, dessen Melodien auch nicht verbergen, wer er gewesen sei 2), dann Ruodker, dessen wir oben gedacht Habens, und fürwahr viele Andere, mit den Heiligen Heilige, mit den Auserlesenen Auserlesene. Von diesen glauben wir, daß, weil es zu lang für unser Werk wäre, dem Vernommenen nachzugehen, zum Beispiel für die Späteren genüge, einzig die Drei, welche wir hinzugenommen haben, zu er wähnen. Notker aber zeigte , sich in den Dingen, welche wir in I) Bgl. schon S. 3 n. 2. 2) Unter den mehreren Waltram ist der Bibliothekar Waltram, 905 bis 909, Wohl der hier genannte: C. 46 redet von seinen musikalischen Leistungen. 3) Bgl. C. 5.