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im Saale des Gewandhauses. Donnerstags, den i. Januar, 1801. Erster Th eil. Sinfonie, von Haydn. Der 103. Psalm, von Naumann. Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heili gen Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergifs nicht, was er dir Gut’s gethan hat; Der dir alle deine Sünde vergiebt, und heilet alle deine Gebrechen. Der dein Leben vom Verderben erlöset, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit. Der deinen Mund frölich machet, und du wieder jung wirst, wie ein Adler. Der Herr schaffet Gerechtigkeit und Gericht allen, die Unrecht leiden. Er hat seine Wege Mose wissen lassen; die Kinder Israel sein Thun. Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig, und von grofser Güte. Er wird nicht immerdar hadern; noch ewiglich Zorn halten. Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden, und vergilt uns nicht nach unserer Missethat. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lasset er seine Gnade walten über die, so ihn fürchten. So fern der Morgen ist vom Abend, lä'sset er unsere Uebertre- tung von uns seyn. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmet, so erbarmet sich der Herr über die, so ihn fürchten. Denn er kennet, was für ein Gemacht wir sind; er gedenket dar an, dafs wir Staub sind. Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras,' er blühet wie eine Blume auf dem Felde. Wenn der Wind darüber gehet, so ist sie nimmer da, und iht-p Stätte kennet sie nicht mehr.