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56 Petersen — Petitot. Petersen, 'Wilhelm, Arch. der Gegenwart in Kopenhagen, erhielt mit seinem 1. Plan zum Aushau des Florentiner Doms im Dreigiebelsystem den 1. Preis. Sein 2. Plan hat keine 3 Giebel und zeichnet sich durch Stilreinheit und Geschmack aus. Mit Dahl er up erbaute er das neue schöne Theater in Kopenhagen. Peterssen, Eilif, Hist.mlr., geb d. 4 Septbr. 1852 zu Christiania, Norwegen, machte seine ersten Studien in Carlsruhe bei Riefstahl und des Coudres, ar beitete auch einige Monate bei W. Diez in München, bildete sich aber hauptsäch lich von selbst und durch Studienreisen nach Italien, Holland, Belgien und Paris. Er malt effektvolle, geschickt beleuchtete Hist.bilder: Tod von Corfitz Ulfeld bei H. Kierulf, Stockholm; Elisabeth’s Fürbitte bei ihrem Gemahl Christian II. (dafür Med. 2. Kl. 1876 München). Autobiogr. Pether, Abraham, Mir., geb. 1756 zu Chichester, f d. 13. April 1812 in Sout hampton, Sohn von William, lernte die Kunst bei Geo. Smith. Besonders in teressant sind seine Mondscheinldschftn. Da er nämlich in der Astronomie sehr erfahren war, so orientirte er jene so, dass man an dem Mondlicht die Stunde der Nacht und die Jahreszeit genau erkennen konnte. Weiter sind zu nennen: Aus bruch des Vesuvs, brennendes Schiff Nachts bei Sturm. Er war in Musik, Mathe matik und Philosophie wohl unterrichtet. — Sein Sohn Sebastian (1794—1844) arbeitete in dem gleichen Genre, besonders für Bilderhändler; auch er war Mathe matiker und erfand die Magenpumpe. Von seinen Bildern ist zu nennen: Zerstörung des Drurylanetheaters, Carawane vom Sandsturm überfallen, Zerstörung einer Stadt durch einen Vulcan. Bryan. Pether, William, Mir. und Kpfst., geb. zu Carlisle 1731, f 1795 zu London, malte anfangs kräftige Portr. in Oel und Miniatur, auch Ldschftn, lernte dann die Kpfstkunst bei Th. Frye, wurde 1770 Mitgl. der Akad. zu London und gehört zu den vorzüglichsten Künstlern in schwarzer Manier. Wir nennen von seinen Bl., welche durch Zartheit, Verständniss und geschmackvoller Ausführung hervorragen: den Rabbiner n. Rembrandt; das Portr. des Bildh. Fiamingo n. Lebrun; das : Portr. eines stehenden Mannes im Costüm des 15. Jahrh. n. Barberella; andere n. Dov, Teniers, Wright. fübsU. Huber 9, 23*ff. Petit, Jean-Louis, Mir., geb. 1793 zu Paris, Schüler von Mandevare, Reg- j na ult u. Reinond, wurde 1831 Prof, der Zeichenkunst im College Stanislas, malte anfangs Historisches: Dianenfest, Rolandskampf; dann Marinen: Port-Bail, Cher bourg, Calais, Trouville, Leuchtthurm v. Gatteville. 1834 Med. 3. Kl., 1838 2. Kl., 1841 1. Kl., 1864 Ehrenleg. Vapereau. Petit, Louis-Michel, Medailleur und Bildh., geb. zu Paris 1790, Schüler von Cartellier, erhielt mit einer Med. auf den beendigten Bau der Börse zu Paris den Preis. Von seinen Arbeiten in Marmor nennen wir: die Stn. der Treue und der Hoffnung in der Kapelle der Rue du Temple; von denen in Bronze: Jupiter in den ■ Armen der Juno. 1830 votirte ihm die Deputirtenkammer eine Med. Boizenthai 300. Petitot, Jean, Emailmlr., geb. zu Genf 1607, f 1691 zu Vevay, lernte die An- ; fange der Zeichenkunst bei seinem Vater, einem Bildh., der ihn zum Goldschmied bestimmte; um sich recht zu vervollkommnen, lernte er auch emailliren, welcher Kunst er sich sofort ausschliesslich widmete. Er besuchte hierauf Italien, um die Laboratorien berühmter Chemiker kennen zu lernen, und London, wo ihm der Leib arzt Karls I., Theod. Mayerne, mehrere Geheimnisse und Kunstgriffe mittheilte und ihn Karl’n vorstellte, welcher ihn zum Ritter ernannte. Hier vollendete er in Zeich nung, Schmelz und Ausdruck unübertreffliche Werke. Nach Ausbruch des Bürger- > kriegs ging er um 1642 nach Paris, wo er sich bald noch grösseren Ruf erwarb. Aus Anlass des Widerrufs des Edikts v. Nantes wurde er 1685 in das Fort l’Evesque gebracht, um sich bekehren zu lassen. Als aber diess nicht gelang, schenkte man ihm die Freiheit, worauf er nach Genf und Vevay ging. Von ihm: die Copie von van Dycks Portr. der Gräfin von Southampton, Rachel de Rouvigny (1642), viel leicht das Höchste, was die Emailkunst hervorgebracht hat, beim Herz, von Devon- shire; die Portr. Karls I. und seiner Gemahlin beim Herz. v. Cambridge; das Portr. der Lavallifere bei H. Bened. de Ant. Mäglin in Basel, die Gräfin von Olonne als Diana bei M. Holford, Anna von Oesterreich, Louis XIV. und Gaston d’Orldans bei Mr. Baring, Anna von Oesterreich, die Hrzgin von Chevreuse und die Mqsin von Montespan bei Lord Taunton, Mad. de Montespan bei M. Danby Stuart, er selbst und Familie bei Lord Cremorne, MUe. v. Blois u. Marquis de Lyonne bei der Kgin Victoria. Nach ihm stachen Ficquet, van Gunst und A. M. Martinozzi. FUssli. Waagen 2, S02.