Volltext Seite (XML)
54 Peselio — Peter. Florenz, f den 29. Juli 1457 das., arbeitete, von 1442 an bei Peselio und ahmte später den Fra Filippo nach. Man kennt von ihm (oder noch von Peselio?) j eine Anbetung der Könige in den Uffizj, die den Uebergang der älteren Auffassung in eine neuere zeigt. Dann folgen Fresken aus dem Leben der h. h. Benedict und Joseph in der Loggia des Pal. Rucellai, geistreich componirte, aber flüchtig aus geführte Arbeiten; eine Verkündigung in Spirito Santo, die im Colorit einen Fort schritt in der Richtung der van Eycks bekundet und'schön gezeichnet ist; eine . schöne Predella mit Scenen aus dem Leben des h. Nicolaus in der Sammlung Buo- ■ narroti, die Dreifaltigkeit in der Nat.-Gally, London, mit feinen Köpfen und natur- : getreuen Verhältnissen, Predellen im Pal. Torrigiani mit Scenen aus dem Leben Davids in gleichem Stil, das Wunder des h. Antonius von Padua in der Ak. von Florenz, und der li. Franciscus, im Louvre, beide letztere von dem gleichen Altar- : bild aus S. Croce und ganz im Geiste des Fra Filippo, endlich eine Predella in der Gail. Doria, Rom, aus dem Leben des h. Sylvester. P. machte auch Versuche, ’ statt der Tempera Oel mit Firniss gemischt als Bindemittel anzuwenden, um ein langsameres Trocknen zu bewirken. Crowe and Cav. ii. 358. Burger, t. vasari 2 b, r>o. Peselio, eigentl. Ginliano d’Arrigo di Ginocolo Giuochi, Mir, Bildh. u. Arch., geb. 1367 zu Florenz, f den 6. April 1446 das., von welchem keine beglaubigten Werke vorhanden sind, zeichnete 1390 ein Grabdenkmal, modellirte 1414—-16 einen Tahernakelfries in Orsanmichele, concurrirte, jedoch vergeblich, 1419 um den Kuppel- • bau von S. M. del Fiore, machte aber 1424 ein Modell für die Kuppel der Mauer klammer. Erst um diese Zeit trat er in die Florent. Mlrzunft. Man schreibt ihm ■ einen Gott Vater, der Christus am Kreuze hält, ein sehr edel gezeichnetes, muster- j haft vollendetes Bild bei Lord Ward (früher Ottley), London, zu; mit grösserem , Zweifel eine Madonna mit Kind in Frankfurt und eine ähnliche in Berlin. Ciowe and Cavalcaselle II. 357. Pesne, Autoine, Bildnissmlr., geb. zu Paris 1684, f in Berlin 1757, lernte die Kst. bei seinem Vater Thomas P. und seinem Oheim Charles de la Fosse, bildete sich in Venedig weiter aus u. wurde Mitgl. der Ak. in Paris. In der Folge , liess er sich zu Berlin nieder, wo er Hof- u. Kabinetsmlr., auch Ak.direktor wurde. Mit der den venez. Meistern eigenen Pastosität u. Markigkeit des Pinsels verbanden = seine Arbeiten besondere Lebendigkeit: Familienbild des Obersten der Schweizer garde, Freih. von Erlach; Portr. Friedrichs des Grossen (gest. von Wille); sein eigenes Bildniss (Gallerie Dresden), gestochen von G. Fr. Schmidt, dasselbe mit Frau im Mus. Berlin. Die k. Schlösser zu Berlin, Potsdam und Sanssouci enthalten viele Werke von ihm. In der Gail. Dresden einige hübsche Genrebilder. In neuerer l Zeit fand man im Schlosse zu Dessau auch Tapetengemälde mit den Portr. des : Fürsten Leopold u. seiner Familie, welche mit Wahrscheinlichkeit ihm zugeschrieben werden. — Sein Oheim Jean, geb. zu Rouen 1623, f 1700 in Paris, stach 168 Bl., worunter 21 mit dem Grabstichel und 20 in Verbindung des Stichels mit der Nadel. Seine Bl. zeigen Correctheit, Ausdruck, malerisches Verständniss in hohem Grade. 5 Keiner verstand Poussin so wiederzugeben wie er; ausserdem arbeitete er nach Caracci, Guercino u. Tizian, zwar flüchtig, aber mit treuer Wiedergebung des i Grundcharakters derselben, sowie nach Rafael, Giulio Romano u. A. Hauptbl. > von ihm: Himmelfahrt Mariae n. Poussin; Esther vor Ahasverus n. Demselben; II. Familie, von Engeln bedient n. Demselben; Tod der Saphira n. Demselben. B. U. Ersch und Gruoer. Bobert-Dumesnil 3, 113—181. Pessina, Giovanni, ein tüchtiger italien. Architekturmlr. der Gegenwart. Von ihm: Chor des Monasterio maggiore in Mailand; Inneres der Sakristei der St. Viktors- *, kirche daselbst. Peter von Basel, Meister, arbeitete 1332 am Münster zu Freiburg im Breisgau. ‘ Otto. Peter von Gmünd, siehe Arier, Heinrich. Peter, Wenceslaus, Tliiermlr., geb. zu Karlsbad in Böhmen 1742, f 1829 in Rom, betrieb zuerst das Waflenschmiedhandwerk u. erwarb sich durch seine correct und verständig gezeichneten Ciselirungen den Beifall des Grfn Kaunitz, österr. Ge sandten am päpstlichen Hof, welcher ihn nach Rom berief, damit er sich daselbst zum Bildh. ausbilden möchte. Seine Neigung trieb ihn aber zur Thiermlrei, worin er mit treuester Charakteristik arbeitete, und mit reinem Natursinn eine schöne markige Behandlung und glänzende Farbe verband. In der Folge erfreute er sich der Gunst des Fürsten Marc Antonio Borghese (in dessen Gail. Henne mit Küchlein) < und wurde Prof, an der Ak. v. S. Luca in Rom. Sein Hauptwerk ist das irdische