Volltext Seite (XML)
Pasiteles — Passe. 37 Pasiteles, Bildh. zu Rom und Kunstschriftsteller aus Grossgriechenland, von 72 bis 48 v. Chr., arbeitete in Marmor, Elfenbein, Silber und Erz, und war einer der berühmtesten Künstler seiner Zeit, sowohl wegen seiner Vielseitigkeit als namentlich wegen seiner gründlichen Studien, indem er nie etwas ausführte, ohne es vorher in Thon zu bilden. Auch schrieb er 5 Bücher über ausgezeichnete Kunstwerke. Sein Bestreben scheint eine selbstständige Kegeneration der Kunst auf der Grundlage sorgfältiger Studien der Natur und der früheren Leistungen gewesen zu sein. Von ihm: die St. des Jupiter aus Elfenbein im Tempel des Metellus; der Schauspieler Roscius als Kind von einer Schlange umwunden, in Silber ciselirt; ein nach dem Leben ciselirter Löwe. Brunn l, 595 ff. Pasquale della Trinitä, Holzschnitzer des 15. Jahrh., fertigte um 1451 ein prachtvolles Chorgestühl in gothischem Stil, für die Abtei von Staffarda, Piemont, welches sich jetzt theils im Museo civico, Turin, theils in der Schlosskapelle von Pollenza befindet. Finocchietti. Passari (Passeri), Giuseppe, Mir., geh. 1654, f 1714, Schüler und trefflicher Nachahmer des C. Maratta, auch guter Colorist. Von ihm: ein h. Hieronymus zu Pesaro; die Taufe des Hauptmanns durch Petrus, für die Peterskirche zu Rom in Mosaik. Nach ihm stachen J. Frey, Robert und A. — Sein Oheim Giovanni Battista, geh. 1610, ebenfalls Mir., ist durch das Werk: Vite de’ Pittori, Scultori ed Architetti 1641—1673 bekannt. Ersch nnd Gruber. Fuseii. Passarotti (Passerotti), Bartolom meo, Mir. und Radirer, geh. um 1520 (1530) in Bologna, f / den 3. Juni 1592 daselbst, ging früh nach Rom, studirte nach den alten Meistern und arbeitete viel mit Tad. Zuccari. Er malte viele Portr. (Pius V., Gregor XIII., Sixtus V., Kardin. Guastavillani) und galt für den besten Porträmaler seiner Zeit nach Tizian. Ausserdem hat man auch verdienstliche hist. Bilder von ihm: Enthauptung des h. Paulus für S. Paolo alle tre fontane, Rom; die h. Jung frau auf dem Thron in S. Giacomo maggiore, Bologna; Christus am Kreuz in S. Filippo e Giacomo. Vorzüglich sind seine Federzeichnungen (ehedem bei Kardinal Leop. de’ Medici). Er errichtete eine Schule in Bologna, welche Ag. Caracci be suchte; schrieb auch über Anatomie. Nach ihm stachen Ph. Thomassin, C. Cort und Andere. Er selbst radirte mit kühner, flüchtiger Nadel: der keusche Joseph n. Parmegianino, Besuch der Maria bei Elisabeth n. Salviati, die h. Jungfrau mit dem Kinde nach ihm seihst. Er zeichnete mit dem ganzen Namen und mit B. P., P. F. Bolognini. Bartsch 18, 1. Ersch und Grubor. Huber 3, 217. Pnssavant, Job. David, Hist.mlr. und Kunstschriftsteller, geh. zu Frankfurt d. 18. Sept. 1787, f das. d. 12. Aug. 1861, widmete sich zuerst der Handlung, machte auch als Freiwilliger den Befreiungskrieg mit, lernte aber dann die Kunst zu Paris unter David nnd Gros. 1847 schloss er sich in Rom der romant. Schule von Cornelius, Overbeck, Veit und Schnorr an. Nach seiner Rückkehr wurde er Inspektor des Städel’schen Instituts in Frankfurt. Von seinen Gemälden nennen wir: die Entwürfe zu Grabdenkmälern und das Bildniss Kaiser Heinrichs H. im Römer zu Frankfurt; von seinen gediegenen Schriften über Kunst: Kunstreise durch England und Belgien (1836); Raphael von Urbino und sein Vater Giov. Santi (1839 bis 1858); die christl. Kunst in Spanien (1853); Abhandlungen in verschied. Kunst blättern; Le Peintre graveur (1860—1864). Beigesetzter Monogr. bediente er sich. Nagler 2, Nro. 1305. Passe, Crispin de (de Pas, de Pass, van de Pass, Passaens), der ältere, Zeichner und Kpfst., geh. zu Armuyden in der Grafschaft Seeland um 1560, f nach 1629. Nachdem er die Kunst bei Dirk Volkaert Coornhaert erlernt, übte er sie in Cöln, Utrecht, Amsterdam, Paris und London aus. Den Grabstichel wusste er mit Kraft und Zartheit zu handhaben, doch unternahm er zu viel; am besten sind seine Portr. Von ihm: die Portr. des Kgs. Christians IV. von Dänemark, der Kgin Elisabeth, von Jakob I., Prinz v. Wales, Prz. Charles; Vorstellungen aus dem Leben Christi, Folge von 13 Bl.; das Leiden Christi, Folge von 19 Bl. Ausserdem veröffentlichte er ein Werk mit Kpfrn über die Verhältnisse des menschl. Körpers in 4 Sprachen. Er zeichnete theils mit seinem ganzen Namen, theils mit: Cr. d. P. exc.; Cr. d. pas exc.; Cr. v. d. P.; Crisp. d. P. exc., theils mit beigesetzten Monogr. — Sein Sohn und Schüler Crispin der jüngere, geh. zu Utrecht 1585, blühte bis 1645. Man kann aus den Jahreszahlen die Arbeiten desselben von denen seines Vaters nicht immer unterscheiden. Die 60 Stiche in Pluvinel’s Reitkunst von 1629 scheinen alle von ihm zu sein. — Die Tochter u. Schülerin Crispins des älteren, Magdalena, geh. zu Utrecht um 1583, arbeitete bloss mit dem Grabstichel in £ GbV> W’