Volltext Seite (XML)
464 Ulmer — Unger. w, J. V Je. Fortschritte machte. Während sein Junius Brutus und sein Patroclus ohne Wirkung blieben, wusste er mit der fein und dramatisch behandelten Stunde des Weinens (1867), dem Glöckner von Nürnberg (1872) und dem Gewissensbiss (1876) zu interes- siren. Er malt auch Portr. Sein letztes gr. Bild Sulla bei Marius gefiel. M. 3. Kl. 1859, M. 1866. M. 2. Kl. 1872. Ehrenl. 1872. Gazette des beaux arte 1861. Kevue des deux raondes 1859. Ulmer, Joh. Konrad, Kpfst., geh. zu Beroldsheim bei Ansbach 1783, f d. 26. Aug. 1820 durch Selbstmord, lernte bei Naumann in Ansbach zeichnen, an der Ak. von Augsburg, dann unter J. G. Müller in Stuttgart, Kupfer stechen. 1806 ging er nach Paris, wo er von Bervic beeinflusst. 12 Jahre lang besonders für das Musde Napoleon arbeitete. 1818 wurde er Prof, der Kupferst.kunst am Städel’schen Institut in Frankfurt a. M. Hauptbl.: Madonna della Sedia n. Rafael, die heil. Cäcilie n. Mignard, Abällino n. Naumann, der Bürgermeister n. v. d. Heist, Portr. des C. Dolce n. diesem, Triumph der Religion n. Lesueur, Herzog von Buckingham n. van Dyck, Madonna di Sisto n. Rafael, vollendet von Piotti. Sein Schüler war Eug. Ed. Schaffer. Gwinner. Ulrich der Heilige, Miniaturmaler 923—73, schrieb das Evangelistarium in der Münchener Hofbihl. und schmückte es mit sehr säubern Miniaturen in Gouache; ebenso ein Evangelienbuch im brit. Museum. Ulrich von Ensingen, siehe Ensinger. Ulrich, Friedr. Andreas, Bildh., geh. hei Meissen in Sachsen um 1750, f nach 1809, Sohn eines Bauern, lernte bei Lindner in Dresden die Stuccatur, und bei Schadow in Berlin die Bildhauerei. Eine Zeit lang arbeitete er für den Prinzen Heinrich von Preussen zu Rheinsberg. - Nachdem er Paris besucht, stellte er 1799 eine Sibylle und 1805 die Kol.hüste des Kurf, von Sachsen in Gips aus; 1806 fertigte er die schönen Büsten des Mineralogen Werner, des Malers Grassi, des Kaisers Napoleon; 1807 die von der Schlange getödtete Eurydice von richtigen Verhältnissen und geschmackvoller Behandlung, die wohlgetroffene Büste der Grafen von Bose, 1808 aber ein junges Mädchen, das in den Sand schreibt, und Amor Vögel fütternd, beide sehr natürlich und graziös. Nachdem er noch eine liebliche Psyche und die Büste des Kaisers Alexander gefertigt, begab er sich 1809 nach Moskau, wo er verscholl. Füssii. Ulrich, Hans Jakob, Maler, geh. in Zürich um 1798, wurde nach dem Wunsch seiner Eltern Kaufmann, riss sich aber endlich in Paris davon los und besuchte 1828 Italien, wo er besonders Marinen malte. 1831 kehrte er nach Paris zurück, bereiste England und die Niederlande, und malte Ldschftn und Marinen. Er ver stand es, die bewegte wie die ruhige See, den heitern und den umwölkten Himmel treu u. ergreifend zu schildern; insbesondere zeichneten sich seine Gemälde durch schöne Lichteffekte aus. Er malte auch poetisch empfundene Waldbilder u. Winter- Idschftn und staffirte seine Bilder mit correct gezeichneten und gut geordneten, charakteristischen Figuren. Endlich war er auch als Thiermaler vorzüglich; todte Vögel malte er namentlich in den Federn täuschend ähnlich. Mehrere seiner Bilder bei Schietter in Leipzig. Er hat das Verdienst, die seiner Zeit in Zürich herrschende Vedutenmalerei durch künstlerisch aufgefasste Ldschftn verdrängt zu haben. Früher Prof, am Polytechnikum in Zürich. Nach seinen Zeichnungen hat C. Huber die Schweiz in 60 Bl. in Stahl radirt. Meyer von Knonau ix. 92. Ulrich, Heinrich, Maler und Kpfst., geh. in Nürnberg um 1572, f 1621. Sein Werk besteht aus 150 BL, Bildnisse, hist., Genre- und Kostümbilder. Er arbeitete in Nürnberg und Wien. Seine Arbeiten gehen meistens über das Mittelmässige hinaus; besonders: Christi am Kreuz; der Leichnam Christi im Schooss seines Vaters. fussü. Unibaeli, Jonas, Zeichner, Mir. u. Kpfst., geb. zu Augsburg um 1624, + 1700, Kammermaler des Bischofs von Augsburg, malte Küchenstücke, Geflügel, besonders aber Ldschftn, mit Hirtenscenen staffirt, und einige hist. Bilder in Helldunkel. Seine Zeichnungen in schwarzer Kreide und Bister sind sehr mannigfaltig, seine Radirungen in kl. Format mit leichter, geistreicher Nadel ausgeführt. Die letzteren, 230 BL, behandeln Scenen aus der Bibel, Hist., Mythol. und Ldschftn: Christus am Oelberg, Bacchanale und Kinderspiele, Kinder- und Nereidenzüge, die zwei Entenjäger auf dem Aiistand, Ldschftn mit Ruinen. Bruiiiot 1. Füssii. Unger, Johanna, Mlrin, geb. d. 6. März 1837 (36 oder 38) in Hannover, f d. 11. Febr. 1871 in Pisa, bildete sich von 1855 an unter K. Sohn und O. Rethel in Düsseldorf, malte ihre ersten empfindungsvollen Bilder unter der Leitung von