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394 Tabacchi — Tacca. T. Tabacchi, Edoardo (Odoardo), Bildh. aus Mailand, machte sich anfangs durch Bildwerke klass. Charakters und Denkmäler bemerkbar, wie das Modell zur Cavour- statue (durch Pazzi in Florenz in Bronze gegossen), die meisterhaften Stn. Dante’s und Lanzone’s für die Victor Emanuelgall. in Mailand; die Marmorgruppe: Ugo Foscolo und Teresa, wobei die Gestalt der Teresa als ein Meisterwerk von Anmuth, Wahrheit u. Ausdruck gerühmt wurde; das Denkmal Cassini’s in Turin, das leben- bendige aber etwas theatralische des D. Timmermans ebendort. Neuerdings hat er sich auf die Sculptur pikanter weibl. Stn. geworfen, wobei er Anmuth und Form vollendung an den Tag legt: eine Peri, Hypathia; Tuft'olina (die Schwimmerin). Prof, an der Ak. Turin. Kanzi. Schw. Merkur 1865—67. Tabar, Frau<;.ois-Gerniain-Leopold, Mir. aus Paris, Schüler v. P. Delaroche, erhielt 1851 mit seinem h. Sebastian als Märtyrer das Lob, dass er gross u. kräftig in der Zeichnung und von gutem Farbenton sei; nur vermisste man Lebendigkeit der Empfindung. A. Leroy hat das Bild litliographirt. Später malte T. militärische und Genre-Scenen: Convoi Verwundeter, Marsch in der Wüste, Schl, bei Solferino, Abend in Venedig, Markt in Zaragoza. 1866 Med. Rouen, 1867 Med. Paris. D. Kunstbl. 1851. Dioskuren 1860. • Taborda, Josd da Cunlia, Mir., geb. zu Villa de Fundao in Portugal 1766, studirte die Mlrei unter Joaq. Man. da Rocha und die Architektur unter Jose da Costa y Silva und ging 1788 nach Rom, wo er sich unter Ant. Cavalucci weiter ausbildete und durch seine Berufung des Cincinnatus zur Diktatur Aufsehen machte. Nach seiner Rückkehr wurde er 1799 Prof, an der Ak. und 1808 Hofmlr. Als solcher malte er im k. Pal. von Ajuda und im Cortessaale. Seine Bilder waren gut geordnet und harmonisch gefärbt, aber von mangelhafter Zeichnung. Machado. Tacca, Fcrdinaudo, Bildh, geb. d. 8. Okt. 1619 in Florenz, f d. 24. Februar 1686 das., Schüler seines Vaters Pietro, brachte 1640 die Reiterst. Philipps IV. (siehe Pietro T.) nach Spanien, stellte sie dort auf und fertigte 4 Bronzelöwen für das Piedestal, auch die 4 Evangelisten für die lc. Kapelle. Nach seiner Rückkehr vollendete er seines Vaters Kolossalst, Ferdinands I. für die Kapelle v. S. Lorenzo. Von ihm ferner das kol. Crucifix in Prato (1653), der Trauben ausdrückende Knabe, Brunnenst. (1659—65), die Crucifixe mit 2 Engeln in Pietra Santa und in der herz. Kapelle von Massa. Sehr tüchtig war er im Fache des Theater- und Theaterma schinenbaus, errichtete ein höchst zweckmässiges Theater in Via della Pergola (1652, in Stein 1738), fertigte für die Feste von 1652 eine Seebärin, die sich in ein Schiff verwandelte, die Maschinerie für das Ballet Hercules in Theben (1660), den Leichen apparat für den Kg. von Spaffien 1655, für Anna von Oesterreich 1666, für Gross herz. Ferd. II. u. den Apparat für das wunderthätige Crucifix von 1671. Campori. Tacca, Giovanni, Bildh., geb. 1803 in Carrara, f d. 2. Nov. 1831 in Neapel, bildete sich zu Carrara und 1821—1822 in Rom unter Finelli, schuf hier einen Adonis, die Gruppe Ariadne und Theseus, einen Paris; nach seiner Rückkehr nach Carrara eine Leda, einen kl. Prometheus mit dem Geier und einen orig, sitzenden Amor mit dem Schmetterling (Hauptwerk bei Fürst Partanna, Palermo). In der Folge ging er nach Neapel und fertigte viele sehr ähnliche Porträtbüsten, für das Theater von Foggia die St. der Königin Isabella und einen Genius, der die Tugend krönt. Sein letztes Werk war das Denkmal des Brig. Wade (unvoll.) Tipaldo s. Campori. Tacca, Pietro. Bildh., geb. 1577 zu Carrara, f d. 26. Okt. 1640 in seiner Villa bei Florenz, kam 1592 nach Florenz in die Schule des Giov. da Bologna, führte bereits 1598 dessen Basreliefs am Postament der St. des Cosimo 1. aus, wurde bei Giovanni’s Tode 1608 Hofbildh. und vollendete dessen Reiterst. Heinrichs IV. für den Pontneuf, Paris (zerstört 1792), sowie die Reiterst. Philipps III. von Spanien (früher in der Casa del Campo, 1848—73 auf der Plaza major, jetzt im Stadtmagazin Madr.). Sein nächstes Werk waren (1623—24) die ausdrucksvollen 4 Sklaven am Postament der St. Ferdinands I. in Livorno (nach einer Idee Callots?); dann die 2 schönen Brunnen auf dem Nunziataplatz, Flor., die kol. St. Ferdinands I. u. die Stn. von Francesco I. und Cosimo II. in S. Lorenzo; die Portr.büste von Cosimo II., 2 Kinder im Garten Boboli. Sein letztes und Hauptwerk ist aber die kol. Reiterst.