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16 Ossenbeck — Ostaade. sich in der Stichweise denen des Giorgio Ghisi Mantuano, dessen Schüler er <5 gewesen sein könnte: 66 Bl. mit Bildnissen der Erzherz, von Oesterreich; das B. des Arztes Andreas Mattiolus Sinensis; die Vermählung der h. Jungfrau n. Paolo Vero- CX.<&,nese. Beigesetzter Monogr. bediente er sich. Nagler, No. 2243, 2. No. 703. Ossenbeck, Jan (Josse), van, Mir. u. Rad, geb. zu Rotterdam um 1627, f 1678 zu Regensburg, hielt sich läneereZeit zu seiner Ausbildung in Rom auf, begab sich dann nach Wien, wo er k. Hofmlr. wurde, von da nach Frankfurt und zuletzt nach Regensburg. Seine Vorwürfe sind Grotten, Wasserfälle, Ruinen, Mausoleen. Das Colorit ist kräftig; auch verband er holländ. Vollendung mit italien. Ausdruck und ahmte Peter de Laar glücklich nach. Von ihm: Im Belvedere zu Wien die Reise Jakobs nach Mesopotamien; in der Gail. Dresden eine Hirtengruppe; in Christiania die Plünderung einer Caravane; im Mus. N.York Abraham mit Sara und Ilagar in einem röm. Park. Seine 62 Bl. Radirungen haben verschiedenen Werth. Die besseren verrathen einen geistreichen Stil: eine felsige Ldschft n. S. Rosa; Gebirgsldschft n. demselben; Christus während des Sturms schlafend n. S. de Vlieger; Schweins jagd n. P. de Laar; Cavalcade des Kaisers Leopold in der Burg zu Wien; Zug Kais. Carls VI. nach Schottwien; die Caffarella. Er zeichnete mit J. 0. f. Bartsch 6, 287ff. suppl. 303 ff Brulliot. Brach und Gruber. Schäfer. Ostade, Adriaan van, Mir. und Rad., geb. zu Haarlem im J. 1610, f das. den 27. April 1685, kam sehr jung zu Frans Hals, der ihn ausbildete, und trat dann in die dortige Gilde, deren Dekan er mehrere Male war. Er malte Darstellungen aus dem Leben der Landleute, allerdings von geringer geistiger Bedeutung u. nichts weniger als anmuthig, aber anziehend durch die Wahrheit des Naturgefühls, die malerische Zusammenstellung, die Harmonie der Färbung und die treffliche Technik. In seinen ersten Bildern gibt sich der Einfluss von F. Hals in seinem Streben nach Charakter, Leben, derbem Humor kund, während später die grössere Gemüthlichkeit und Poesie des Kleinbürgerthums, die Durchsichtigkeit der Schatten, die allgemeine Harmonie auf Rembrandt deutet. Seine bekannten Bilder tragen die J.zahlen 1640—76. Die vorzüglichsten derselben sind: in Amsterdam die Schlittschuhläufer bei M. Six; ein Inneres (1661) bei M. v. d. Hoop; in Arenberg ein Inneres (1655); in Cassel Bauern vor einem Wirthshause; in Dresden (6), der Künstler an der Staft'elei (1663, dasselbe im Mus. Amsterdam); im Haag, Bauern in der Herberge (1662), der Spielmann (1673); in London (England), die trinkenden alten Weiber bei Lord Lonsdale, die Kartenspieler bei Bar. Rothschild, die Musikanten (1656) im KTf\ Buckinghampal., die Kartenspieler (1648) bei M. Baring, das ländl. Fest (1659) bei •‘vM. Haisch, der Rechtsanwalt (1671) in der Bridgewater Gail.; in München (7) die /P Schenke (1656); in Paris der Schulmeister im Louvre; in St. Petersburg die Gesell schaft vor einem Bauernhause; in Wien der Zahnarzt im Belvedere*, u. Landleute \0 in einem Bauernhause bei Gf. Schönborn; andere in Berlin, Braunschweig, Brüssel, / Frankfurt, Madrid, Rotterdam; bei M. Hope, Lord Ashburton, Lord Overstone, M. Field, Mr. Walter, Mr. Holford in England; M. Delessert, M. Papin, M. Rothan (j/r.o in Paris; Gf. Czernin in Wien. Ausserdem hat man von ihm viele treffliche Hand el. Zeichnungen in der Albertina, Wien, im Mus. v. Rotterdam; u. 50 Bl. Radirungen, k. 0 Zeichnungen in der Albertina, Wien, im Mus. v. Rotterdam; u. 50 Bl. Radirungen, z v ' ' worunter: der Wurstmacher, der Tanz in der Schenke, der Brillenhändler, der Char- <A'.O.j«}?latan, die Bauernfamilie beim Essen, der Zeche zahlende Bauer, der Maler, der ' worunter: der Wurstmacher, der Tanz in der Schenke, der Brillenhändler, der Char- ^_ 0 bucklige Geiger, das Fest unter der Weinlaube. Er bediente sich beiges. Monogr. Willigen. Waagen, D. u. N. Burger, T. Schäfer. Bartsch 1 , 349. suppl. 1, 46. Nagler 1, Nro. 1093, 94. 1464, 65. Rathgeber 112, 158, 168. Ostaade, Izaac van, Mir., geb. 1621 zu Haarlem, j- l ' as - 1657 (?), Bruder und Schüler von Adriaan, dem er in der scharfen Charakteristik seiner Figuren, doch nicht im Humor gleicht. Dagegen haben seine Ldschftn eine solche Kraft der Fär bung, solche Breite der Behandlung und Feinheit des Helldunkels, dass er von allen Meistern dem Rembrandt am nächsten kommt Seine meisten und vorzüglichsten Bilder befinden sich in England, namentlich in der Nat.-Gally London: Dorfscene, ein gefrorner Fluss mit Schlittschuhläufern, bei Lord Ashburton Reisende vor einer Schenke, bei M. Baring eine Winterldschft, bei M. Perkins lustige Gesellschaft, bei M. Holford Reisende vor einer Schenke, und andere in Manchester Ausserdem in Amsterdam: Reisende vor einer Schenke, in Brüssel Halt von Reisenden 1660 (diese Zahl stimmt nicht mit dem angegebenen Todesjahr), die Haspelerin, in Dresden Schlittschuhläufer, in Kopenhagen Winternachmittag, in Madrid mehrere Genrebilder * Abgeb. in denDenkm. d. Kunst. Atlas zu Kuglers Handb. d. Kunstgesch. Taf. 100, Fig. 1.