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Schaffer — Schäufelin. 223 Manuscript, auch einige Schauspiele. Er besass ein gr. Talent, der Eigentümlich keit der Originale gerecht zu werden. iaitzow i87i. Schaffer, Heinrich, Bildh., geh. 1818 in Trier, f d. 5. Septbr. 1873 in Rom, zeichnete sich besonders durch Porträtbüsten aus, die er hei grosser Aehnlichkeit charakteristisch darzustellen wusste: Rückert, Uhland, Heideloff, König Karl von Württemberg, die Generale Grant, Sherman, Hancock. Das kostbare Mosaik zu Nennig hei Saarburg, welches einen Wasserorgelspieler darstellt, hat er in vorzüg licher Weise restaurirt. 111. Zeitung 1864-66. Schw. Merkur 1864-65. Schaffer, Wygand, Graveur, geh. zu Kopenhagen 1687, f 1758, kurpfälz. Münz graveur und später Münzwardein, arbeitete von 1716—1744. Seine Werke sichern ihm eine Stelle unter den geschicktesten Künstlern seiner Zeit. Zuletzt beschäftigte ihn eine Folge von Schaumünzen mit den Bildnissen der Kurfürsten von der Pfalz, deren Entwurf und theilweise Ausführung ihm zugehören, an deren Beendigung sein Sohn Anton, gleichfalls ein geschickter Medailleur, Theil genommen hat. Er zeich nete mit S. und W. 8. Bolzenthal. Füssli. Schiifler (Schäffler, Sckeffler), Christoph Thomas, Mir., geh. um 1700 in Augsburg, f das. 1756, malte in Oel und al fresco; war einige Zeit Jesuitenlaien bruder, verliess aber dann das Kloster. Gemälde von ihm im Kloster S. Ulrich in Augsburg, in der ehern. Klosterkirche zu Ettal (ein sterbender h. Benedictus), in der Kapuzinerkirche zu Eichstädt, in der alten Kapelle zu Regensburg, im Congregations- saal zu Ingolstadt. Stiche nach Zeichnungen, die er für Augsburger Buchhändler gefertigt, von Kilian, Sedletzky, Wagner, Ledergerber, füssü. Lipowsky. Scliaeken, Wilhelmus, Mir., geh. zu Weerd 1754, f 1830, Schüler des Land- schaftsmlrs Joh. Borrekens und selbst Lehrer von M. J. van Bree, machte sich besonders in der Historienmlrei vortheilhaft bekannt. Er übte sich 2 J lang in Italien nach den gr. Meistern, nachdem er vorher 12 J. in Antwerpen studirt u. die Stelle eines 2. Prof, an der Ak. versehen hatte. Nach seiner Rückkehr liess er sich in Antwerpen nieder. Man rühmt von ihm eine h. Jungfrau und einen todten Christus in einer Höhle liegend, immerzeei. Schaepkens, Theodoor, Mir., geh. zu Maastricht 1810 (n. A. 1812), bildete sich unter M. van Bree an der Ak. von Antwerpen und machte dann Kstreisen durch Frankreich, Tirol, Italien und Deutschland. Er malt Figuren und Pferde, häufig kolossal, wie den h. Servatius in der Kathedrale von Maastricht, die Industrie und die Stadt Maastricht auf dem Rathhause daselbst, eine h. I’hilomene in der Kathedr. von Antwerpen, die Ermordung der Spanier zu Maastricht im Nationalmuseum zu Brüssel, den Tod des Schöffen Evrard t’ Serclaes. S. hat auch 10 kl. Bl. mit ver schiedenen Vorwürfen radirt und eine Sammlg. Costilme aus der Zeit Karls V. litho- graphirt. Auch mit der Baukunst hat er sich beschäftigt. Man rühmt den Glanz und die Wärme seiner Farbe, die Tiefe und Kraft seiner Compositionen, tadelt aber die Zeichnung als noch nicht fehlerfrei. Sein Bild gibt Immerzeei. immerzeei. Baczynski. Schaepkens, Alexander, Mir., geh. zu Maastricht 1815, Bruder von Theodoor, hat zu Antwerpen, Krüssel und Paris studirt und malt Ldschftn und Stadtansichten. Seine besten Bilder finden sich in den Sammlgen der Baronesse van Dopf zu Maa stricht, der Gräfin van Geloes zu Elsloo und des H. Geefs zu Brüssel. Er hat auch hübsche Aquarellzeichnungen gefertigt, immorzeoi. Schiinfelin (Schcnffeliu, Schäuffelein, Sclieyffelin), Hans Leonhard, geb. vor 1490 zu Nürnberg, + das. 1540, wurde einer der fleissigsten Schüler Albr. Dürers, in dessen Manier er sich durch angestrengten Fleiss, trotz seines nicht gerade reichen Talents, sehr gut einarbeitete, so dass viele seiner Bilder nach Fälschung des Mo- nogr. für Dürer’sche Arbeiten ausgegeben wurden. Er besass eine reiche Einbild dungskraft, ein wahres und tiefes Gefühl, Sinn für Schönheit der Formen, Geschmack in der Gewandung. Seine Färbung ist satt, warm, harmonisch. 1507 lieferte er 2 Holzschnitte für Ulrich Pindters Speculum passionis. 1515 wurde er Bürger in Nördlingen. Später ging er nochmals nach Nürnberg, aber auf Aufforderung des Raths zu Nördlingen kehrte er dahin zurück. Unter seinen sehr zahlreichen Werken nennen wir: die Belagerung von Bethulien, Wandgemälde im Rathhaus zu Nörd lingen (1515); Abendmahl im Münster zu Ulm; in der Hauptkirche zu Nürnberg Beweinung des Leichnams Christi (Hauptb.); in der Georgenkirche daselbst eine Kreuzabnahme von 1525; drei Bilder auf der Burg zu Nürnberg, worunter eine kol. Ausstellung Christi; in der Abteikirche zu Anhausen eine Krönung Mariä; in Beuren bei Isny seit 1858 das gr. Altarwerk, welches früher in Oberdorf bei Bopfingen war; in der Morizkapelle in Nürnberg die Bestattung der Maria, 3 Vorgänge aus der