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212 Santis — Sarazana. A. Dürers, doch mit der Trockenheit und Härte der goth. Indessen sind sie schlicht gezeichnet und von lebhaftem, kräftigem Colorit. Bermudez. Caved». Santis, Francesco de’, Arch., baute 1721—1725 mit Sperchi gemeinsam die span. Treppe in Rom, sowie die Fa^ade von S. Trinitä del Monte. Burckhardt. füssü. Santisimo Sacramento, Fr. Jnan del, geb. zu Puente de D. Gonzalo bei Cor- dova 1611 unter dem Namen Juan de Guzman, j- 1680 zu Aquilar, ging nach Rom, studirte die Mlrei, besonders das Colorit, ferner Mathemathik, Architektur u. Perspektive. 1634 liess er sich in Sevilla nieder, wo er zwar als Mir. nicht viel galt, desto mehr aber als Kstlehrer und Gelehrter. Später ging er in ein Kloster, malte zu Aguilar verschiedene Bilder, übersetzte die Perspektive des Pietro Acolti aus dem Italien, und ging 1666 nach Cordova, wo er mehrere mittelmässige Gemälde für seine Ordenskirche fertigte. Bermudez. Santo (Sordo) Girolamo (G. de Padova, G. Padovano), Mir. des 16. Jahrh., malte die Fa$ade des Pal. Cornaro, mehrere Fresken in S. Francesco, Padua, u. ebenso mit Parentino solche aus dem Leben des h. Benedict in S. Giustina, Padua (1541 bis 1546), wahrscheinlich auch den Heiland und die Kreuzabnahme, im Novizenzimmer v. S. Giustina und Gott Vater mit den Evangelisten in S. M. in Vanzo, Padua, in der Art des Romanino. Crowe and c., n. J. Santo», Cruz, Mir. Von ihm sind die Bilder am Retablo des Hauptaltars der Kath. von Avila: die Evangelisten, die Anbetung der Könige und die Darbringung im Tempel. Sie zeichnen sich durch Grossartigkeit in Anordnung und Haltung, Schön heit und Charakteristik der Köpfe aus. Passavant. Santos, Engenio dos, Portug., Arch., entwarf den Plan von Lissabon nach dem grossen Erdbeben von 1755. Biepo. Santos, Simäo Francisco dos, Edelsteinschneider, geb. zu Lissabon 1758, f 1830, schnitt Edelsteine und gravirte Stempel und Med. 1773 trat er in die Schule des Joäo Grossi, später in die des flandr. Steinschneiders Jos. Gaspart. Kg. Jo hann VI. stellte ihn als Münzgraveur an. Unter seine Schüler zählen: Gaetano Alb. Nunes und Luiz Gonzaga Pereira. Bispo. Sanuto (Sannti, Sanntus), Ginlio, Zeichner und Kpfst., geb. zu Venedig 1536(?) und daselbst bis 1570 thätig, stach in eigenthümlicher Weise mit starken Strichen iund Schraffirungen. Sein Hauptbl. ist die Fabel des Apollo und Marsyas n. Cor- ’reggio. Brulliot 1. Huber 3. Sanz y Cabot, Francisco, Hist.mlr. aus Catalonien, malt gut componirte Hist.- bilder: Prometheus, der Schiffbruch, die Schlacht am Wad Ras, Episode von Tra falgar, Freiheit und Unabhängigkeit; Glück, Zufall und Thorheit ihre Gaben ver theilend; Deckenbilder im Apollotheater (Merkur führt die Theaterkünste herab, Apollo verjagt die Nacht). Mitgl. der Ak. von S. Fernando. Direktor des Mus. — Ein Jose S. y C. malt graziöse, fein ausgeführte Genrebilder in der Art Meisso- niers: der Besuch des Freundes. Sapovins (Sapau), David, Bildh. des 17. Jahrh. in Danzig, Schlüters Meister, wurde von diesem, als er das Berliner Schloss baute, dahin berufen und vielfach beschäftigt. Kugler glaubt ihm die Grabmäler des Ernst Bogislav und dessen Ge mahlin in der Schlosskirche zu Stolp zuschreiben zu sollen, welche ein richtiges Natur gefühl bei gutem Stil und schöner Behandlung der Zierathen zeigen. Füssli. Kuglor, K. S. 1. Sarabia, Josef de, Mir., geb. zu Sevilla 1608, f d. 21. Mai 1669 zu Cordova. Sein Vater lehrte ihn die Anfangsgründe der Kst.; bei Augustin del Castillo in Cordova und Francisco Zurbaran in Sevilla bildete er sich weiter aus. Er malte viel nach flamänd. Kstlern, besonders nach Sadeler und Rubens. Sein Hauptwerk ist eine Flucht nach Egypten für die Kirche de la Victoria in Cordova, welche sich durch einfache Composition, schönes Colorit und meisterhafte Zeichnung auszeichnet. Bermudez. Saraceni (Saracini, Saracino), Carlo, gen. Yencziano, Mir., geb. zu Venedig 1585, f das. 1625, ging früh nach Rom, wo er anfangs Schüler des C. Mariani war, dann aber die Manier Caravaggio’s nachabmte. Später studirte er die Kst. mit mehr Ernst und eignete sich ein freies natürliches Colorit an. Seine besten Fresken befinden sich im Vatikan. Um dem Unmuth der Künstler wegen eines von ihm beim Retoucliiren verdorbenen Bildes des Guido Reni zu entgehen, musste er Rom verlassen. Man hat von ihm Bilder in Rom, München, Lille (Ruhe in Egypten). B. ü. Fiorillo, J. Sarazana (Sarzana), siehe Fiasella.