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Sandrart — Saugallo. 205 sicht auf die künstlerische Beschaffenheit ihrer Stickereien 1811 von der Berliner Ak. zum Mitgl. ernannt. Sandrart, Snsanna Maria von, Mlrin und Kpfrstecherin, geh. d. 10. Aug. 1658 in Nürnberg, + das. d. 20. Dez. 1716, Tochter Jakobs, malte in Oel, stach auch und radirte mit vielem Geschick meist erotische Scenen. 1683 heirathete sie den Mir. J. P. Auer und nach dessen Tode 1695 den Buchhändler W. M. En dt er in Nürnberg. Lipowsky. Sandro Botticelli, siehe Botticelli. Sandry, russ. Hofrath, Prof, der Ethik in Wilna und Kpfst. 1823 ging er Ge sundheitshalber nach Florenz und stach dort Canova’s.Portr. n. Saverio Fahre so vorzüglich, dass er einstimmig in die Ak. der schönen Künste zu Florenz aufge nommen wurde. Sanese. Sämmtliche Künstler mit diesem Beinamen siehe unter Siena. Sanfelice (Sau Felice), Ferdinande, Mir. und Arch., geb. 1675 zu Neapel, + 1750, erlernte die Architektur bei Ant. Monforte und Lucantonio Porzio, die Mlrei bei Solimena. 1700 stellte er seine ersten Bilder aus und malte dann deren sehr viele in mehr als manierirter Weise, ging aber später zur Architektur über. Er entwarf die Kirchen de’ Gemiti, Nunziatella auf Pizzi Falcone (Monte Ecchia) S. Maria Succurre miseris, mehrere Prachttreppen, die Biblioth. S. Giovanni in Carbonara und viele Pal., auch war er viel bei Festdekorationen thätig, nament lich für Karl von Bourbon und wurde Direktor der k. Bauten. Grossi. Miiizia. San Friano Maso da, siehe Manzuoli. Saugallo, Antonio I. da, Sohn des Francesco di Bartolo Giamberti, geb. in Florenz um 1450, f das. 1534. Seine Studien theilte er mit seinem Bruder Giu- liano. In Rom wandelte er für Alexander VL das Mausoleum Hadrians in die Engelsburg um und baute ausserdem noch viele andere zum Theil künstler. höchst gelungene Castelle und Festungswerke, inspizirte und restaurirte mit Sanmicheli 1523 die Festungswerke des Kirchenstaates und wurde dann Oberintendant der tos- kan. Festungen. Kirchen baute er in Monte Pulciano, Arezzo (dell’ Annunziata), Monte San Sabina, Cortona; auch viele Pal. (del Monte, Bellarmini, S. Prassede), alles in reiner Frührenaissance. Burckhardt. Füssli. Kugler. Miiizia. Vasari. Saugallo, Antonio II. da, eigentl. A. Picconi, Arch., geb. 1482 (85) in Mugello bei Florenz, f 1546, lernte anfangs in Florenz das Zimmerhandwerk, aber angezogen von dem Ruhm seiner mütterlichen Oheime Antonio I. und Giuliano ging er nach Rom zu denselben; sie übertrugen Kenntnisse u. Beinamen auf ihn. Er baute in Rom S. Madonna di Loretto bei der Trajanssäule und mehrere Pal., wurde dann Arch. von S. Pietro, restaurirte mehrere Kirchen, vergrösserte den Vatikan, inspizirte und restaurirte mit Antonio I. u. Sanmichele 1523 die Festungen des Kirchen staates, baute, mit Clemens VII. nach Orvieto geflüchtet, den dortigen berühmten Brunnen, später noch mehrere Festungen (Parma, Piacenza, Ancona, Florenz), einen Triumphbogen zu Venedig bei der Rückkehr Karls V. von Tunis, die Porta di San Spirito und die Capella Paolina nebst der Sala reggia in Rom, zwei Kapellen auf dem See von Bolsena, den Pal. Sacchetti, begann auch den Pal. Farnese in Rom und starb endlich am Sumpffieber bei einer Arbeit am See v. Terni 1546. Solidität und Geschmack sind die Grundzüge seiner Bauweise. Von ihm 4 Bde Handzeich- nungen in den Uffizj. Burckhardt. Füssli. Miiizia. Vasari. Saugallo, Antonio III. Battista il Gobbo, der buckligte jüngere Bruder An tonio’s II., ebenfalls tüchtiger Arch. und Gehilfe seines Bruders, übersetzte den Vitruv und bereicherte denselben mit Noten und zahlreichen trefflichen Zeichnungen. Von ihm das Modell zum Grabmal des Piero de’ Medici in Monte Cassino. Füssli. Miiizia. Vasari. Saugallo, Francesco II. da, Sohn Giuliano’s, geb. 1497 in Rom, f 1575 in Florenz, arbeitete anfangs als Bildh. unter seinem Vater in Rom, später selbststän dig in Florenz, wo von ihm die Altargruppe in Or San Michele, eine andere Gruppe (Petrus, Paulus und der schlafende Piero) für das Grab des Piero de’ Medici in Monte Cassino, die Porträtst, des Historikers Giovio im Kreuzgang von S. Lorenzo, die des Lionardo Buonafede in der Karthause, das Grab des Angelo Marzi Medici in S. Annunziata herrühren. Er nahm auch Theil an den Sculpturen in Loretto, fertigte zwei sehr schöne Marmorköpfe, die Madonna und S. Rocco für S. Maria Primerana in Fiesoie, sowie zwei Ehrenmünzen auf Paolo Giovio und Giov. Giacomo di Medici, in denen er die Gestalten natürlich und kräftig, aber in etwas grossen Verhältnissen ausdrückte, ßolzonthal. Burckhardt. Füssli. Vasari. SMLS.F. '.M.I.S.f.