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6 Oesterley — Oggione. Dänemark zu Celle; das Denkmal Gellerts auf dem Schneckenberg bei Leipzig. — Sein Sohn und Schüler Job. Friedr. Ludwig, geb. zu Dresden 1751, f 1792 (91), war 7 J. lang Lehrer an der Ak. zu Leipzig und begab sich 1774 nach Dresden, wo er Prof, der Geschichts- und Ldschftsmlrei und 1780 Mitgl. der Kunstak. wurde. Er fertigte viele gefällige getuschte und colorirte Handzeichnungen und Oelgemälde von der Umgegend Dresdens meist in Ruisdaels Geschmack und radirte Bl. nach Rubens, Rembrandt, Salv. Rosa, eüssü. Geyser. Huber 2, uo ff. Kugier 2, 566. Oesterley, Karl Willi. Friedr., Mir., Radirer und Kunsthistoriker, geb. zu Göttingen d. 20. (22.) Juni 1805, bezog 1821 die Universität und trat erst, nachdem er die Doktorwürde erlangt, 1824 in die Schule des Fr. Matthäi zu Dresden. 1827 ging er nach Italien, wo er die Werke eines Fiesoie, Masaccio, Giotto und Perugino studirte. Nach seiner Rückkehr 1829 las er über Geschichte der neueren Kunst, wurde 1831 ausserord. Prof, und gab 1832 mit K. 0. Müller die Denkmäler alter Kunst heraus. 1835 begab er sich nach Düsseldorf, um sich unter Schadow in der Technik und der Behandlung der Farbe zu vervollkommnen, und besuchte 1838 München der Freskotechnik wegen. Nachdem er eine Himmelfahrt für die Schlosskirche von Hannover und bald darauf seinen Christus und Ahasver gemalt, in Beziehung auf Anordnung und Ausführung sein gelungenstes Werk, wurde er (1845) Hofmlr. O.’s Arbeiten kennzeichnen sich durch sittlichen Ernst und ein un ermüdliches Ringen nach Klarheit und Wahrheit. Auch als Bildnissmlr. ist er ge schätzt. Von ihm: die Tochter Jephtah’s* (1835, beim Kg. v. Hannover, gest. von Lödel und von C. Schüler); Lenore mit der Mutter nach Bürgers Ballade (bei demselben, gest. von Jouanin in Paris); Geburt Christi ebenso; Ruth und Naemi (1836); Christus die Kinder segnend (1841); die beiden Bräute (1855); Dornröschen; Memlinc im Spital zu Brügge (1866); von seinen Bildnissen: Geh.-Rath Schlosser, Gervinus, Kg. Ernst August v. Hannover, Agnes Schubert, Gen. Haikett. Er hat 18 Bl. radirt und 13 Bl. ZU Wilh. Teil lithogr. Wiegmann 186 ff. Meyer, C. Andresen. Oesterley, Ldschfts- und Genremlr. der Gegenwart, Sohn des Hofmlrs. Karl 0. in Hannover, malt Ldschftn und Genrebilder, in denen sich malerisches Talent und Humor kund gibt: eine Strasse Lübecks im Mondschein. Oesterreich, Mathias, Zeichner, Mir. und Rad., geb. zu Hamburg 1716, f 1778 zu Berlin, lernte das Zeichnen bei J. Baptist Groni in Dresden und bereiste Italien zweimal, wobei er sich Kenntnisse von Gemälden und Kunstsachen erwarb, wesshalb er zum Aufseher der kurfürstl. Gail, in Dresden und 1757 zum Direktor der k. Gail, in Sanssouci ernannt wurde. Wir nennen von seinen Radirungen: Raccolta di XXIV »j Caricature disegnate colla penna del celebre Cav. P. L. Ghezzi 1750; Recueil de ytq/aifjfi quelques dessins de plusieurs habiles maitres, tires du cabinet de Mr. le Comte de JeA Bruhl ä Dresde 1752. Man hat von ihm auch die Beschreibungen mehrerer Ge- mäldesammlgen. Er zeichnete mit M. O. Amburgese fecit 1745 und mit beigesetzten Jlcmt Monogr. Brulliot. Eüsali. Hamb. Künstlerlex. 181 ff. Oexlein, Joli. Leonhard, Medailleur und Edelsteinschneider, geb. zu Nürnberg 1715, f 1787, Schüler des Chr. Daniel (f 1736 in Regensburg). In Wien vervoll- kommnete er sich bei Richter, wurde 1737 Münzmeister und entwickelte eine grosse Thätigkeit. Von ihm: die Sedisvakanzmünze mit Kaiser Heinrich II. im Ornate; der Sedisvakanzthaler mit S. Georg zu Pferde; eine Schaumünze auf die Krönung des Kaisers Joseph II. Bolzenthal 276. Nagler 1, Nro, 2467. Eettberg 192. Offterdinger, Karl, Mir. und Illustrator, geb. d. 8. Januar 1829 in Stuttgart, bildete sich an der dortigen Kunstschule unter Rüstige und malt hist, und Genre bilder, unter ersteren Deckengemälde in der Kirche von Lauchheim, Kinderfries in der Liederhalle, Stuttgart; unter letzteren: Bauernhochzeit, Zigeunerlager, im Circus. Er illustrirt Jugendschriften, Classiker, arbeitet an den deutschen Bilderbögen; be sonders stark ist er auf dem Gebiete des Humors und der Carikatur. Zugleich ist er geschätzter Lehrer. Autobiogr. Ofhuys, Johannes, Glasmlr. aus der 1. Hälfte des 16. Jahrh. in Belgien, ge hörte zu den berühmtesten Künstlern seines Fachs und malte 1521 im Auftrag der Margaretha von Oesterreich ein grosses Fenster mit dem Heiland im Grabe für die Minoriten in Brüssel, 1527 ein zweites mit der Kreuzigung Christi für dieselbe Kirche und wahrscheinlich auch diejenigen der Kapelle des h. Bluts in Brügge. Nagler, m. iv. Oggione (Uggione, Uglone, richtiger Ogionno), Marco da, Mir., geb. 1460 (1480) zu Ogionno, f 1530, Schüler von Leonardo da Vinci, lieferte im Stil seines Abgebildet in Raczinsky, Geschichte der neueren deutschen Kunst 3, 242.