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Oelenhainz — Oeser. 5 L i i i a h ■t ;t •) L. i- r von 1858—64 an der Dresdener Ak. unter J. Hübner, bereiste 1866—67 Italien und liess sieb 1870 in Düsseldorf nieder. Er malt tief empfundene, gewissenhaft durchgeführte und gut gefärbte Genrebilder: der Segen des Grossvaters (1864, beim Kg. v. Sachsen), die Scliulpriifung (1870, sächs. Kunst-V.-Bl., gest. v. E. Mohn), der genesende Soldat (1872), Todesbotschaft (1873, Gail. Wiesb.). Med. London. Autobiogr. Oelenhainz (Oehlenliainz, Oellenhainz), August Friedrich, Mir., geb. zu En dingen bei Balingen 1749, f 1804 zu Pfalzburg. In Tübingen sollte er Theologie studiren, bildete sich aber bei Meyer daselbst und bei Baier in Stuttgart zum Künstler, worauf er zu seiner Vervollkommnung 1766 nach Wien ging. Hier malte er die kaiserl. Familie, viele Hofleute, den Dichter Blumauer und wurde 1789 Mitgl. der k. k. Ak. Da er in seinen Bildnissen zu schmeicheln wusste, so war er überall beliebt. Nach ihm stach F. U. Durmer um 1796 zwei angenehme Bl.: Schwarz- wälderin uud Bernerin, für den Frauenholz’schen Verlag, Füssii. Oelscliig, Wilhelm, Kpfst., geb. 1814 in Berlin, studirte von 1838—41 an der Ak. von Düsseldorf und blieb bis 1846 daselbst. Sein Stich des Lootsenexamens n. Itud. Jordan für den Kunst-V. von Rheinland und Westfalen machte ihn zuerst bekannt; er wusste darin die Wirkung des Gemäldes und den Ausdruck der Figuren in gediegener Weise wiederzugeben. Hierauf folgte der Stich von Lessing’s Ge- fangennehmung des Papstes Paschalis. wieamann. Oenicke, Clara, Mlrin der Gegenwart in Berlin, hat sich durch zahlreiche, brav gemalte aber etwas hausbacken gehaltene, sonst übrigens ansprechende Lutherbilder bekannt gemacht: Luthers Hausandacht, Luther findet die erste latein. Bibel. Sie malt auch sicher gezeichnete und kräftig modellirte Portr. (Minister Stosch). Oer (sprich Oor), Theobald von, Mir., geb. d. 9. Okt. 1807 auf Nottbeck bei Sternberg, Westfalen, erhielt seine Vorbildung 1826 — 31 bei Matthäi in Dresden, studirte 1832—36 unter Schadow in Düsseldorf und bereiste dann bis 1839 Belgien, Frankreich, Algier, Italien. Er liess sich hierauf in Dresden nieder und malte in feiner Auffassung des Charakteristischen, aber etwas hölzern, Scenen aus dem Leben berühmter oder interessanter Persönlichkeiten: Hans Sachs, der sterbende Beduine, die Jüdin von Algier, der Prinzenraub, Camöes und sein Neger, Friedrich der Gr. in Rheinsberg, die erste Vorlesung der Räuber von Schiller, lithogr. v. Mor. Golde, die Neapolitanerin, lithogr. v. G. Koch, Albr. Dürer in Venedig, der Candidat vor dem alten Dessauer, die Fürstin Gallizin im Kreis ihrer Freunde, gest. von Paul Dröhmer, Weimars goldene Tage, August III. bei Ankunft der sixtin. Madonna. Er illustrirte mit Rheinik die Wurzelprinzessin (1848), ferner das deutsche Bal ladenbuch (1852) und die deutsche Geschichte in Bildern (1855). Beigesetzten Monogr. jac* bediente er sich. Prof. Mitgl. der Akad. Dresden. Wiegmann m. Bruiiiot. Mejer, c. Kaulen 1851. Oeri, Hans Jakob, Hist.- und Portr.-Mlr., Zeichner und Lithograph, geb. zu Kyburg, Schweiz, 1782, lernte bei David und machte verschiedene Reisen, nament lich nach Russland. Man rühmt an seinen Gemälden die Composition, Zeichnung und Naturtreue, wogegen an einigen (Dädalus und learus, Chloe) Wärme des Colorits vermisst wird. Meisterhaft sind seine Lithographien: die Vermählung der h. Jung frau n. Rafael; Joseph von seinen Brüdern verkauft n. Overbeck; die Madonna mit dem schlafenden Kinde n. Cantarini. Füssii. Oeser, Adam Friedrich, Mir., Modelleur u. Kpfrätzer, geb. zu Pressburg 1717, t d. 18. März 1799, besuchte 1730 die Ak. in Wien, musste aber aus Mangel an Mitteln bald wieder heimkehren, und fand auf Landsitzen ungarischer Edelleute Be schäftigung. 1735 reiste er wieder nach Wien, gewann die gold. Med. für ein Con- currenzstück: das Opfer Abrahams, lernte bei Meytens das Emailmalen und bei ltaf. Donner das Modelliren. 1739 ging er nach Dresden, malte daselbst viel Email und Miniatur und schmückte 1749 Decken und Wände im Schloss Hubertsburg. In Nöthmitz bei Dresden lernte er Winkelmann kennen und leitete dessen erste Schritte im Studium der Antike. 1756 zog er nach Dahlen, schmückte daselbst das Btinau’sche Schloss mit Mlreien, begab sich dann nach Leipzig und wurde 1763 Direktor der Ak. daselbst, sowie charakterisirter Prof, der Ak. zu Dresden und Hof maler. O. ist zwar nicht durch bedeutsame Darstellung ausgezeichnet, hat aber als ein abgesagter Feind des manierirten Gesckmacks seiner Zeit für eine edlere Be handlung der Kunst mit Lehre und Beispiel gewirkt. Von ihm: die Fresken in der Nikolaikirche zu Leipzig; von Radirungen: Cupido und Psyche, wahrscheinlich nach Guercino; die Darstellung Christi n. Rembrandt; von Modellen: die St. des Kgs. Friedr. August auf der Esplanade zu Leipzig; das Denkmal der Kgin Mathilde von h