Volltext Seite (XML)
Renesse. (Sj. Jmi. Hierher gehören die Verwalter des Staalhofs im Mus. Amsterdam (1661). In seinen bibl. Bildern weiss R. trotz der unschönen Typen doch den Geist des Christenthums im evangel. Sinne tief zu erfassen und zugleich in glücklichen und gemüthlichen Compositionen wiederzugeben; so in Simeon im Tempel im Haag (1631), in der Kreuzabnahme in der a. Pinak. München (1633) und in der Ermitage, St. Petersburg (1634), in der Parabel vom Weinberg in der Ermitage (1637), in der Grablegung in Braunschweig, in Christus und Magdalena nach der Auferstehung im Buckinghampal., London (1638), in der Heimsuchung der Grosvenor-Gall., Lond. (1640), der h. Fa milie im Louvre (1642), der Ehebrecherin vor Christus in der Nat.-Gally London (1644, Hauptb.), in der Ausweisung der Hagar bei Gf. Denbigh, in der Predigt des Johannes bei Lord Ward, in der li. Familie der Ermitage (1645, Hauptb.), in dem Jakob der seine Söhne segnet in der Gail. Casgel (1656), in dem barmh. Samariter im Louvre (1648). Von seinen profanhist. Bildern sind als hervorragend zu nennen: der Prz. von Geldern, der seinen gefangenen Vater bedroht* im Mus. Berlin (1637) und der Schwur Ziska’s in Stockholm. Hieran schliessen sich seine höchst energisch aufgefassten Portr.: Selbstportr. im Louvre (1633 und 1660), in Berlin, Dresden** u. Wien, beim Herz. v. Buccleuch u. bei M. Double, Paris, das seiner Mutter in der Ermit. u. in Wien, der Schreibmeister Copenol in der Ermit. u. in Cassel, der Schiff bauer u. seine Frau im Buckinghampal. (1633), die alte Frau bei Sir Ch. Eastlake(1634), II. Grotius u. Frau (1645 u. 31) in Braunschw., die junge Frau im Louvre, der Rabbiner in der Gail. Suermondt (1645), Haaring bei M. Wilson, das weibl. P. bei M. van Weede (1639), Bürgermeister Six und Frau (1641) bei M. Six van Ilillegom, seine erste Frau in Dresden (1633 und 41) und Cassel (1634), die Dame am Fenster im Buck inghampal. (1641), die Judenbraut im Mus. v. d. Hoop (1669). In seinen selten Ldschftn (20) zeigt sich sein Naturgefühl in der ganzen Energie seiner Färbung und seines Vortrags: Schlossruinen in Cassel, Gebirgsldschft in Dresden, Flachldschft bei Lord Overstone, Lond., Gewitterldschft in Braunschweig, Wassermühle beim Marq. v. Landsdowne, Bowood, und Scheldeldschft in der Ermitage. Der Zahl nach folgen sich die europ. Gail.: Petersburg 43, Cassel 29, Dresden 20, München 18, Paris-16, Stockholm 13, London 11, Wien und Braunschweig 10, Berlin 8. — Nicht minder bedeutend zeigt sich R. in seinen Radirungen; namentlich wusste er die Lichtwirkung, das Helldunkel in meisterhafter Weise darin wiederzugeben: Hundert-Guldenbl., Christus zu Emmaus***, Verkündigung der Hirten, Erweckung des Lazarus, Christus heilt die Kranken, Ecce Homo, Dr. Faustusf, P. v. Joh. Uytenbogaert, Adv. Tolling, Ephr. Bonus, Bürgermeister Six, Ldschft mit der Mühle, die 3 Bäume, der viereckige Thurm. Von seinen trefflichen Handzeichnungen sind über 100 Bl. in der Albertina, andere in Dresden, in der Gail. Suermondt, bei Hofr. Drächsler, Wien (30—40 Bl.). Seine Schüler waren: Ger. Dov, Gerbr. v. d. Eekhout, Ferd. Bol, Jac. Bäcker, Gov. Flinck, J. de Wet, Will, de Poorten, J. Victor, Phil. Koning u. A. Waagen, D. und N. Meyer, C. Schäfer. Yosmaer. K. van Byn, sa vie et ses oeuvres, 1863. Yoamaer, K. Harmensz ran ßijn et ses pröcurseurs 1863. Dohme, Kst. und Künstler. Scheltema, rede- voering ovor bet leven van ß. 1853. Ch. Blanc, l’Oeuvre complet de ß. 1859. Römond, Jean-Charles-Josepli, Mir., geh. 1795 zu Paris, Schüler von Regnault, malte anfangs nur hist. Ldschftn in hergebrachter Art. Gr. Reisen in Frankreich, Italien und Sizilien (1821—26) entwickelten dann seinen maler. Sinn, so dass die wirkliche Natur zum Theil das überkommene Schema durchbrach. Er gab Ansichten aus dem Dauphinö, aus der Auvergne, aus Kalabrien und Sizilien, die sich wenigstens im Ganzen ziemlich treu an den Charakter der Gegend halten. Von Zeit zu Zeit fiel er aber in die heroische Ldschft zurück. 1819 Med. 2. Kl., 1827 1. Kl., 1834 Ritter, 1863 Offizier der Ehrenleg. Meyer. Renault (Renaud) von Cormont, Meister, vollendete 1288 den Bau der Kathe drale von Amiens. Kugler, B. 3, 61. Schnaase 5, 159. Rene von Anjou, siehe Anjou, Rend Ton. Renesse, Coustantin Adrian, Zeichner und Rad., von 1651—1669, arbeitete so sehr in der Weise Rembrandts, dass man die Werke beider schwer unterscheiden kann. Wir nennen von seinen Radirungen: Joseph von seinen Brüdern verkauft, die Kinder Bethels von den Bären gefressen, Portr. des Lodov. von Renesse; die * Abgob. in den Donkm. d. Kunst. Atlas zu Kuglors Handb. d. Kunstgesch. Tat. 96, Fig. 4. ** Ebendaselbst Tat. 96, Fig. 1. *** Ebendaselbst Tat. 96, Fig. 6. t Ebendaselbst Tat. 96, Fig. 7.