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128 Reinhart — Reiter. ein Zimmer mit 8 hist. Ldschftn in Tempera von klarer Anordnung, schöner Zeich nung und liebevoller Ausführung, 1829 seine Ldschft mit der Psyche (in Leipzig) und später noch 4 gr. Temperaldschftn für den Kg. Ludwig von Bayern. Die Kge von Preussen und Spanien, der Kaiser von Russland, Lord Bristol, Torlonia, Roth schild und Kohlrausch in Hannover haben Oelgemälde u. Aqu. von ihm. Er radirte 170 Bl., darunter 38 Bl. Thiere, 24 ital. Prospekte, 6 heroische Ldschftn, 14 röm. Ldschftn, 6 Bl. h. Hubertus und 5 Bl. Lith. — Seine Bilder, stets auf das Grosse und Bedeutende in der Natur gerichtet, wirkten durch Form und Composition, nicht durch Farbe; die Charaktere der Thiere schildert er mit dramat. Lebendigkeit. Andresen 1, 177. Förster 4, 81. Göthe, W. 2, 172. Kugler, K. S. 3, 46. Nagler 2, 619. Reinhart, W. H., Bildh. der Gegenwart in Rom. Seine Antigone wird als eine meisterhafte, von griech. Geiste getragene Composition, seine Rebecca am Brunnen als ein höchst anmuthiges Werk bezeichnet. Reinheimer, Ursula, siehe Prestel, Maria Catliarina. Reinhold, Friedr. Philipp, Ldschftsmlr., geh. zu Gera 1779, f 1840 (43), bil dete sich an der Akad. in Wien, wo er auch seinen Wohnsitz nahm. Von ihm: Ldschft mit Gewitterwolken und Sturm; Ldschft mit dem wandernden Schuster, ein originelles Bild von seltener Vollendung; zwei Bilder, Tod und Lehen; Schnitterin nen bei der Mahlzeit; der Hohestaufen mit Schnittern. — Sein Bruder Heinrich, Mir. und Kpfst., geb. zu Gera 1789 (1790), f d. 15. Jan. 1825 in Albano, ging von Dresden, wo er seine ersten Studien gemacht, 1806 zu Friedr. Phil, nach Wien, wo er die Ak. besuchte und 1809 nach Paris zu Denon, in dessen Auftrag er für das Werk über die Feldzüge Napoleons mehrere gr. Platten stach. 1819 kehrte er nach Wien zurück und reiste 1820 mit einer engl. Familie nach Italien, worauf er seinen Wohnsitz in Rom nahta und sich der heroischen Ldschft zuwendete. Im Thorwaldsen’schen Museum zu Kopenhagen mehrere Oelgemälde von ihm: Hagar in der Wüste, der barmherz. Samariter, die Peterskirche, welche durch Leichtigkeit der Behandlung, sowie durch vollendete Ausführung hervorragen. Seine Hauptstärke beruhte aber in der Zeichnung, indem er hier die ungemeine Feinheit in der Auf fassung der Natur und Reinheit der Formen zeigte. Von seinen Bl. nennen wir: die Ansichten von Klosterneuburg nach seinen eigenen und seines Bruders Zeich nungen; ruhende Schaafe n. H. Roos. Hormayr, a. mm. n. n. d. 1825, 1279 ff. Kac- zynski 3, 322 ff. Jordan. Reinick, Robert, Mir., Rad. und Dichter, geb. zu Danzig den 22. Febr. 1805, f d. 7. Febr. 1852 in Dresden, machte seine ersten Studien in Berlin unter Begas und von 1831—38 in Düsseldorf, bildete sich dann in Italien weiter aus und liess sich 1843 in Dresden nieder. Seine maler. und poet. Begabung gingen Hand in Hand in seinen: 3 Umrissen n. Dürer mit Gesängen (1830), seinem: Liederbuch f. deutsche Künstler (1833, mit Kugler), besonders aber in seinen liebenswürdigen: Liedern eines Mlrs mit Randzeichnungen seiner Freunde (1838 und 52, mit 31 Rad. v. R.), seiner Uebertragung v. Hebels aleman. Gedichten in’s Hochdeutsche; seinem illustr. ABC-Buch (1845, 76), dem ill. Jugendkalender (1849), der Wurzelprzessin (1848) und den Liedern und Fabeln für die Jugend (1849) Meyer, c. n. n. d. 1852, 95. Kugler, K. S. 3, 375. Raczynski 1, 196. Reiniger, Ernst, Ldschftsmlr. aus Stuttgart, f d. 10. April 1873 in München, ein Künstler von gr. Pinselfertigkeit und Routine, die ihn zuweilen verleitete, die strenge Naturwahrheit einer auffälligen Wirkung zu opfern, hinterliess gleichwohl auch viele poetische, frische und natürliche Bilder: Parthie aus dem Maderanerthal, Motiv aus der Ramsau, Mühlthal beim Starnberger See. Reiss, Josef, Bildh., geb. d. 25. Okt. 1835 zu Düsseldorf, bildete sich an der Ak. Düsseldorf und bereiste später Deutschland, Belgien und Holland. Von ihm die in Holz ausgeführte St. der Mutter Gottes für die Pfarrkirche in Andernach; der Hochaltar und der Marienaltar mit Figurengruppen in der Kirche von Grefrath hei Neuss (1862—63), das allegor. Relief die Kst. für den Fürsten Ant. v. Ilohen- zollern Sig. 1864, zwei Altäre für den Dom v. Neuss mit Gruppen (1868—72), das Krieger-Denkmal für Duisburg mit der Gruppe der Geschichte (1875—76), das Mer- cator-Denkmal für Duisburg 1878. Seine Arbeiten zeigen bei gediegener Ausführung Eindringen in den kirchlichen Stil und religiöse Empfindung. Autobiogr. Reiter (Reitter, Reuter), Bartolome, Mir. und Rad. in München, f 1622, Schüler des II. Ostendorfer und A. Hennenberger das., wurde 1589 Meister. In der Kapelle zu Kapel bei Unter-Amergau sieht man von ihm ein sehr werthvolles Bild des h. Vitus mit dem Zeichen B. R. F. 1618. Von seinen Radirungen nennen